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Indien

Indien heute zwischen Entwicklung und Tradition

Indien Traditionen und Entwicklung

Indien ist eine der ältesten Kulturen der Welt, in der religiöse, gastronomische und soziale Bräuche noch eine große Rolle spielen. Die Konflikte in der Gesellschaft Indiens, die lange Zeit zum Alltag des Landes gehörten (zwischen Hindus und Moslems, die zum Entstehen Pakistans führten oder zwischen Sikhs und Hindus beim Massaker von Punjab und der Ermordung Indira Gandhis), scheinen heute geschlichtet zu sein.

Auch wenn einige grundsätzliche Fragen noch lange nicht geklärt sind, war seit 2012 aus religiösen Gründen kein Attentat mehr zu beklagen. Sicherheitsmaßnahmen sind in Indien heute allgegenwärtig. Es bleibt währenddessen unmöglich, Indien zu besuchen, ohne die immensen gesellschaftlichen Unterschiede aufgrund der Religion, der Kaste oder ganz einfach der Geografie festzustellen.

Ein durch den Kolonialismus geprägtes Land 

Obwohl 1950 die Unabhängigkeit erzielt wurde, bleibt die kolonialistische Vergangenheit Indiens je nach Region noch deutlich sichtbar. Die Architektur ist insbesondere in Mumbai oder Delhi sehr stark von den Engländern geprägt, wo es in den alten Vierteln große, erhabene Bauwerke in Hülle und Fülle sowie Sehenswürdigkeiten gibt, die unter der kolonialen Herrschaft gebaut wurden. Die Inder sind übrigens dazu übergegangen, ihre Städte und Sehenswürdigkeiten umzubenennen, um sich von äußeren Einflüssen zu lösen und von Grund auf zu erneuern: Bombay wurde Mumbai, Madras wurde Chennai und das Victoria and Albert Museum in Mumbai wurde in Dr. Bhau Daji Lad Mumbai City Museum umbenannt. 

Im Laufe Ihrer Rundreise werden Sie oft den Namen Gandhi hören. Praktisch jeder Inder hat seine persönliche Geschichte in Bezug auf Gandhi: im gleichen Dorf geboren, Vorfahren haben ihn gekannt ... Franzose zu sein war, für mich in Indien immer von Vorteil, denn bei den Menschen in den verschiedenen Regionen dieses Land kann Ihre Nationalität für Sie ein Entgegenkommen oder Desinteresse bedeuten. Beispielsweise hat Frankreich trotz der kolonialistischen Vergangenheit von Pondicherry Indien immer in seinem Streben nach Unabhängigkeit gegenüber den Briten gefördert. Die beiden Länder haben sich stets wechselseitig bei verschiedenen Gelegenheiten unterstützt, insbesondere während des 2. Weltkrieges. Mutter Teresa wirkt in den Erinnerungen des ganzen Landes nach und die bilateralen Beziehungen sind heute sehr herzlich – Frankreich fördert die Entwicklung Indiens innerhalb der großen internationalen Institutionen.

Meiner Erfahrung nach sind die Ressentiments gegenüber Engländern und Amerikanern hartnäckiger, dabei bleiben die Inder aber immer sehr pazifistisch.

Ein altes Gesellschaftssystem

Mit seiner hinduistischen Mehrheit ist Indien heute hin und her gerissen zwischen Moderne und Konformismus, so in der Religion, in der Familie (Fortzug der Kinder um der Karriere willen in die Städte oder ins Ausland) oder beim Kastenwesen, welches immer noch existiert.

Wenn Sie sich mit Indern unterhalten, werden Ihnen viele begegnen, die über eines der folgenden Elemente mit Stolz sprechen: dass für sie vielleicht eine Liebesheirat möglich ist, wie sie diese aus den fantastischen Bollywood-Filmen kennen. Im Gegensatz dazu sind in der Gesellschaft nach wie vor arrangierte Ehen üblich (achten Sie darauf während einer Hochzeitsfeier dies nicht zu kritisieren, denn viele Inder sind glücklich mit diesem System, bei dem ihre Eltern eine gemeinsame Entscheidung treffen, ein gutes Einvernehmen erzielen und dabei auch den Vorfahren Respekt zollen). Im Übrigen ist es gestattet, die oder den Vorbestimmte(n) abzulehnen, denn es handelt sich um eine arrangierte Ehe, aber nicht um eine Zwangsheirat.

Wenn es sich nicht um ihre Hochzeit handelt, ist man stolz, Sie über die eigene Kaste und damit über die Stellung in der Gesellschaft zu informieren. Noch einmal – für uns aus dem Abendland ist es sehr kompliziert, eine Rechtfertigung der Armut oder des Kommunitarismus in diesem System zu erkennen, aber beachten Sie, dass Ambedkar, früherer Führer der Unberührbaren, intensiv an der Indischen Verfassung mitgewirkt hat, die über seine Bedingungen hinausgeht. Die Hoffnung ist vorhanden! 

Eine heilige Kuh am Strand von Palolem, Indien

Ein geschätztes touristisches Ziel

Wegen all dieser Besonderheiten und Eigenarten zieht Indien heute immer mehr Touristen an. Ayurveda-Behandlungen, die Entdeckung von Yoga, Rundreisen innerhalb Indiens – Sie werden auf andere Touristen treffen, egal wohin Sie wollen. Es ist schon sehr ungewöhnlich, nicht wenigstens einmal im Leben nach Indien zu reisen, denn das Land bietet derart viele Sehenswürdigkeiten, Landschaften und Möglichkeiten für Aktivitäten ... Außerdem können Sie sich mit Einheimischen über die Zukunft des Landes austauschen.

Trotz ihrer Freundlichkeit, ihres Pazifismus und ihrer Gastfreundschaft war ich manchmal erstaunt, wie eisig mich die Inder anblickten, egal wo ich mich aufhielt (in Megastädten wie in Dörfern). Einheimische haben mir erklärt, dass unabhängig von der starken Entwicklung des TourismusSie meistens der Erste aus dem Abendland sind, der ihnen auf der Straße begegnet.. Übrigens, helle Haut wird als ein anziehendes Merkmal großer Schönheit empfunden, also ertragen Sie einfache diese intensiven Blicke. Und schließlich gibt es keine Verpflichtung, von sich ein Foto machen zu lassen, wenn dies gewünscht wird (was regelmäßig vorkommen wird). Lehnen Sie dies einfach mit einem Lächeln ab.

Elodie Arnouk
10 Beiträge

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