Die Hauptstadt des Tamil Nadu ist nicht verführerisch. Man muss schon an der Fassade aus Staus, Lärm, wuselnder Menge und ganzjährlicher, erdrückender Hitze kratzen, um sie schätzen zu wissen.
Dennoch, es gibt einiges zu tun in Chennai, eine der indischen Städte, die am meisten westliche Expats empfängt, in delokalisierten Agenturen. Die Meeresfront, Marina Beach, ist die zweitlängste der Welt, man braucht mehr als eine Viertelstunde, um das Meer zu erreichen, wo Inder voll bekleidet baden. Ich gehe gerne abends hin, wenn die Temperaturen sinken, da es ein Treffpunkt für Freunde und Familien ist. Hier wird fröhlich gepicknickt, man kauft Abholgerichte, Süßigkeiten und sonstige Kleinigkeiten.
An dieser Meeresfront finden Sie auch die interessantesten Bauwerke Chennais, unter anderem das Memorial of War und MGR Memorial, das Marudhur Gopalan Ramachandran, einem berühmten Schauspieler aus Chennai, gewidmet ist. Auch wenn Bollywood die bekanntesten, indischen Filme produziert, besitzt Chennai einen direkten Konkurrenten, Collywood, ein indisches Actionfilm-Studio.
Chennai, die viertgrößte indische Stadt, ist das Industrie- und Wirtschaftszentrum des Südens. Als ich das erste Mal nach Chennai kam, erschien die Stadt mir hässlich, schmutzig und laut. Ich fand nicht den Charme und die zauberhafte Atmosphäre, die ich in Kalkutta oder Bombay empfunden hatte.
Chennai hat trotzdem schöne Strände, die sich wunderbar für lange Spaziergänge am Abend eignen. Denken Sie daran, den zweitgrößten Strand der Welt zu besuchen: Marina Beach.
Eine Erinnerung an meinen Aufenthalt in Indien? Sobald Sie am Strand sind, machen Sie es wie die indischen Familien: Kaufen Sie sich bei einem der vielen Straßenhändler einen Drachen, ein Glas Chai und kleine Teller mit Spießchen oder Gemüse und betrachten Sie den Sonnenuntergang über dem Meer.
Für meine Reise durch Indien hatte ich Chennai, Verzeihung, Madras für die Ankunft ausgewählt. Ausgangspunkt einer 360° Umrundung, die zwei Monate dauern sollte. Meine Erinnerungen an den Aufenthalt hier sind ... verstörend.
Der Reihe nach Zunächst aber: Chennai oder Madras? Seit 1996 Chennai Madras war der Name in den Jahren der Kolonisation gewesen, sei sie nun portugiesisch, holländisch oder englisch.
Der Schock kam gleich auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel. Szenen von Elend, die jeder Beschreibung spotten, breiteten sich unter meinem Blick aus. Abertausende von Menschen "bewohnen" die Gehwege der großen Chaussee. Die wenigen Minuten Fahrt haben ausgereicht, mehr Elend zu sehen, als während meines gesamten bisherigen Lebens. Hockende Inder, den entblößten Hintern den vorbeirasenden Autos zugekehrt, verrichten da ihr Geschäft. Nicht zu zählende Krüppel, Amputierte, Leprakranke, Leute mit allerlei Behinderungen Man stößt auf ganze Familien. Festgeklemmt in Staus, musste ich mit ansehen, wie sich ein Kind auf dem Gehsteig erleichterte und wie daraufhin ein Hund kam, um ihm den Po abzulecken. Noch oft werde ich von dieser Szene heimgesucht. Sie lähmt mich so, dass ich es nicht schaffe, das Ende dieser Fahrt zu beschreiben.
Danach musste ich erst einmal einen Gang zum Strand Marina Beach am Indischen Ozean machen. Hunderte Familien schlendern dort entlang der Fisch- und Früchtebuden. Manche machen ein Picknick, andere lassen Drachen aufsteigen Nur wenige baden im Ozean Ich verließ das Ufer, um die Feste St. Georg zu sehen. Der zweite Schock des Tages erwartete mich auf dem Weg dorthin. Als ich die Brücke über den Fluss Cooum passierte, fuhr mir ein derartig pestartiger Geruch in die Nase, wie es ihn ein zweites Mal auf dieser Erde wohl nicht gibt. Einfach unglaublich Ein Gestank, der mich an Nase und Rachen packt. Mich überkam eine solche Übelkeit, dass ich meinte, jeder meiner Atemzüge würde mich vergiften. Damit nicht genug, gesellt sich zum Gestank noch der Horror für die Augen. Der Fluss ist übervoll mit Müll. Kinder planschen in einem grauen Zufluss an breiigem Wasser. Männer gehen dort zur Toilette, und Frauen waschen die Wäsche. Welch ein Einstieg! Für mich stellt Chennai keine schöne Erinnerung dar, vielleicht werden Sie mehr Glück haben und die Stadt an besseren Tagen entdecken.