Leh ist eine etwas andere Etappe auf einer Indien-Reise. Im Himalaya-Gebirge gelegen, ähnelt der Ort Nepal, auch was die Einwohner angeht, die von der Sonne gebräunte Haut und schmale Augen haben.
An dem Tag, wo Sie die verlorenen, wüstenartigen Ebenen in den Bergen entdecken und die buddhistischen Tempel besichtigen, wieso nicht auch einen Ausflug auf einem Kamel in einzigartiger Umgebung machen? Mein besonderes Vergnügen war es, den Einheimischen in ein kleines Kino zu folgen, im Grunde ein großes Zimmer mit Videoprojektor, der auf eine Wand die Geschichte zweier Ladakhi-Brüder projiziert, die sich in die selbe Frau verliebt haben. Es ist immer der selbe Film, ohne Untertitel, aber die Begeisterung der Zuschauer lässt uns an einer außergewöhnlichen Vorstellung teilnehmen.
Nachts wird der Strom etwas schwächer und Leh wird von Dunkelheit erfasst, unter einem Himmel mit Milliarden von Sternen.
Nach Leh zu gelangenbedarf bereits einer Expedition während einer Reise nach Indien. Es ist über Straßen erreichbar, solange die Pässe offen sind, d.h. im Sommer (eine lange, aber schöne Straße von Manali aus), ansonsten mit dem Flugzeug. Dort – 3500 Meter über dem Meeresspiegel – angekommen, beginnt man zu bedauern, all diese Zigaretten geraucht und so wenig Sport getrieben zu haben! Aber die majestätische Landschaft macht all dies mehr als wett!
Grandiose, berauschende Berge überall um uns herum. Die Stadt und das Umland sind weitgehend von Buddhisten und tibetischen Flüchtlingen geprägt. Dies sorgt für eine ruhige und meditative Atmosphäre, ganz anders als im Rest von Indien.
Nutzen Sie die Gelegenheit zu Wanderungen zu den hochgelegenen Tempeln und durch die umliegenden Berge. Achten Sie darauf, keinen Sonnenstich zu bekommen, er wäre in dieser Höhe fatal! Denken Sie immer daran, den Kopf zu bedecken und genug zu trinken.
Es ist schon eine Leistung, mit dem Bus nach Leh zu gelangen. Von Manali aus braucht es einen Tag und zwar den ganzen. Dafür werden Sie das unnachahmliche Gefühl durchleben, vor lauter Sumpf Angst um das Erreichen der ersten Passhöhe zu haben oder besser noch: sich sagen zu hören, der Bus da unten in der Schlucht könnte auch Ihrer sein, sieht man auf den Fahrstil des Chauffeurs. Unmöglich solcherlei Empfindungen nicht zu spüren.
Es bleibt nur die Sicherheit, dass Leh einen angenehmen Aufenthalt verspricht. Sie werden dort alte Bauwerke, wie den unumgänglichen Palast von Leh finden oder die Shanti Stupa, von der man aus am Ende des Tages, wenn die Sonne sich hinter die Berge senkt, eine atemberaubende Aussicht auf Leh und sein Tal genießen kann. Übrigens kommt man genauso gut zu Fuß dorthin.
Erkunden Sie die Straßen, gehen Sie darin spazieren, probieren Sie die traditionellen Momos, wagen Sie sich auf abseitige Pfade, mieten Sie sich ein Motorrad und erleben Sie den Kitzel auf den Straßen Ladakhs in Richtung des Numbra Tals oder nach Lamayuru mit seinen entzückenden Dörfern, seinen Stupas und Gompas, eine schöner und origineller als die andere. Grüne Flecken auf ockerfarbenem Boden, kleine sagenhafte Oasen