Cochin wird sicherlich Ihre erste Etappe in Kerala sein, ein guter Ausgangspunkt mit Märkten an der Meeresfront, mit Essbuden, die würzige und leckere Meeresfrüchte anbieten. Vergessen Sie eins nicht: das ultimative Ziel der indischen Küche ist ein derart würziges Gericht zu essen, dass Sie weinen müssen, aber auch ein derart leckeres, dass Sie nicht aufhören zu essen.
Die Sonnenuntergänge am Strand von Cochin haben mir besonders gut gefallen. Hier treffen sich viele Familien, um so lange mit Bällen zu spielen, bis es zu dunkel dafür wird. Das Ganze bei wundervoller Aussicht auf Fischernetze, die durch das Wasser gezogen werden. Genau jene, die man auf vielen Postkarten der Stadt zurecht wiederfindet.
Cochin ist eine besonders touristische Destination, wo Sie zahlreiche Restaurants, Bars und Unterkünfte für alle Reisebudgets finden. Das Nachtleben ist wirklich spannend.
Kochi ist die bevölkerungsreichste Stadt des Bundesstaats Kerala und zeichnet sich durch einen erstaunlichen sozialen und religiösen Eklektizismus aus: hier leben Hindus, Christen, Juden und Muslime respektvoll und friedlich nebeneinander.
Die Stadt ist bei Touristen vor allem für ihre berühmten chinesischen Fischernetze - sie sind echte Kunstwerke - und für ihr altes Stadtviertel Fort Kochi bekannt. Kochi ist ebenfalls ein idealer Ausgangspunkt, um die Region und das Backwater-Gebiet zu besichtigen.
Während meiner Aufenthalte in Indien bin ich mehrmals zu Reportagezwecken, insbesondere über die Bildung von Mädchen, nach Kochi gefahren. In dieser Region und in der Stadt liegt die Alphabetisierungsrate sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen bei rund 98% - eine in Indien einzigartige und außergewöhnliche Situation.
Die Ankunft in Kochi ist fast so, als würde man in Lissabon ankommen. Auf einer Reise durch Indien ist das eher überraschend. Auf den Straßen aber herrscht tatsächlich eine lusitanische Atmosphäre. Ganz sicher das Erbe von Vasco da Gama, der hier im Jahr 1524 starb.
Wenn Sie das authentische Vibrieren dieser Stadt erspüren möchten, dann rate ich Ihnen, die Touristenpfade ein Stück weit zu verlassen. Naturgemäß wimmelt es von Besuchern und so bleibt nichts anderes übrig, als sich unter die Menge zu mischen, will man die Glanzstücke der Stadt, wie die Kirche des hl. Franziskus, den Holländischen Palast oder das jüdische Viertel mitsamt der Synagoge entdecken. Das Schönste aber gibt es erst bei Sonnenuntergang an den Hafenkais zu sehen. Überdimensionale Fischnetze hängen an langen Holzpfählen. Man nennt sie auch chinesische Netze, eine Freude für jeden Fotografen.
Kurz: Kochi ist zwar eine eher touristische Etappe, dafür aber eine umso bezauberndere. Ein wahres Glück, hierhin zu kommen.