Während einer im Rahmen meiner Weltreise unternommenen Rundreise in Indien habe ich in Halebid ein anderes Indien kennengelernt. Weit entfernt von den anstrengenden und bedrückenden Megastädten habe ich in dieser entlegenen Gegend im Bundesstaat Karnataka endlich ein friedliches, ruhiges Leben entdeckt, eine wahrhafte Hymne an die Gemütsruhe. In Indien ist dieses Gefühl ein seltener und unschätzbarer Luxus.
Halebid steht auch und vor allem für außergewöhnliche Tempel. Die Architektur der Tempel Hoysaleshwara und Kedareshwara ist ein wahres Meisterwerk. Die Skulpturen sind von einer unübertroffenen Feinheit. Mich hat ein riesiges Glücksgefühl durchströmt, als ich einfach nur bei Sonnenschein im grünen Gras lag und beobachtete, wie die Eichhörnchen über die Friese und Statuen huschten. Einen kleinen Fußmarsch weiter liegen noch abgelegener die Jain-Tempel. Soweit dies überhaupt noch möglich ist...
Zu aller erst, die Tempel. Ihre Namen: Hoysaleshera, Kedareshvara, Parshvanatha, Adinatha und Shantinatha. Die Bildhauser haben dem Steatit alle Ehre gemacht. Dieser Baustein ist zart, verfestigt sich aber im Kontakt mit der Luft. Die Skulpturen sind perfekt und im Sonnenschein haben die Tempel einen außergewöhnlichen, metallischen Schein. Wahre Kunstwerke, ich schwöre.
Ein bisschen weiter, nur wenige Minuten entfernt, erstreckt sich der See Dwarasamudra, umgeben von kleinen Wegen und malerischen Landschaften. Ein Inderin beim Geschirrspülen, ein Fischer bei der Arbeit, ein bisschen weiter spielende Kinder...Halebid beruhigt und abseits ausgetretener Pfade kann man sich gut erholen, weit weg vom touristischen Tumult!