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Die Teezeremonie – Quintessenz japanischer Kultur

Von Clémence Leleu, am

Der Besuch einer Teezeremonie ist wie das Eintauchen in das Kernstück der japanischen Kultur. Neben dem Ikebana, der Kunst des Blumearrangierens, und dem Kodo, der traditionellen Verwendung von Räucherutensilien, ist die Teezeremonie ein absolutes Muss während einer Reise auf den ostasiatischen Inselstaat.
Teezubereitung in JapanTeezubereitung in JapanTeezubereitung in JapanTeezubereitung in Japan

Mit ihren einem bestimmten Ablauf folgenden Regeln, ihren raffinierten Gesten und ihrer fast meditativen Atmosphäre bringt die Teezeremonie den Reisenden für einen Moment ganz nah an die japanische Seele. Fast so wie ein Dirigent eines Orchesters hütet der Teemeister diese jahrhundertealte Tradition.

Matcha-Teezubereitung durch den Teemeister in JapanMatcha-Teezubereitung durch den Teemeister in JapanMatcha-Teezubereitung durch den Teemeister in JapanMatcha-Teezubereitung durch den Teemeister in Japan

Der Geruch von Holz, das feste, aber sanfte Gefühl von Tatamis an den Fußsohlen, das Spiel von Licht und Schatten durch die Washi-Papiertrennwände.... Das Betreten eines Pavillons, der speziell der Teezeremonie gewidmet ist, versetzt den Besucher rasch in die Atmosphäre des traditionellen Japans.

Die Ursprünge dieses Rituals lassen sich auf die Aufenthalte japanischer Ordensleute in China zurückführen. Sie entdeckten die Teekunst in den buddhistischen Chan-Tempeln in Shanghai, welche auf Japanisch auch Zen-Tempel genannt werden. Bereits im 12. Jahrhundert wurde Matcha (Tee in feiner Pulverform, hergestellt durch das Mahlen ganzer Blätter grünen Tees) in Japan eingeführt.

Matcha-Teezubereitung durch den Teemeister in JapanMatcha-Teezubereitung durch den Teemeister in JapanMatcha-Teezubereitung durch den Teemeister in JapanMatcha-Teezubereitung durch den Teemeister in Japan

Drei Jahrhunderte später wurde die Teezeremonie in den Rang einer Kunstform erhoben. Es ist dieser berühmte Matcha-Tee, der bei einem traditionellen Teeritual vor Ihren Augen zubereitet wird.

Eine verfeinerte Zubereitungstechnik

Utensilien für die Teezubereitung in JapanUtensilien für die Teezubereitung in JapanUtensilien für die Teezubereitung in JapanUtensilien für die Teezubereitung in Japan

„Die Kunst des Tees beherbergt keine Geheimnisse. Es gibt nichts anderes, als das Wasser zu kochen, den Tee zuzubereiten und zu trinken. Das ist alles, was man wissen muss.“

Sen no Rikyû, großer Meister des japanischen Teerituals und Blumenarrangements

Dieser Satz fasst in wenigen Worten das Wesen dieser traditionellen Kunst zusammen: auf Überflüssiges oder Prunk wird verzichtet. Das Teehaus, in dem die Zeremonie stattfindet, ist nur mit einem kleinen Pergament und einem auf die Jahreszeit abgestimmten Blumenstrauß geschmückt. Sogar die Utensilien des Teemeisters sind schmucklos und auf das Nötigste begrenzt.

Nachdem die Besucher ihre Schuhe am Eingang des Teepavillons ausgezogen haben, reinigen sie Hände und Mund. Dann setzen sie sich auf die Reisstrohmatte, Tatami genannt, gegenüber des Teemeisters. Die Zeremonie kann nun beginnen.

Matcha-Tee und japanisches GebäckMatcha-Tee und japanisches GebäckMatcha-Tee und japanisches GebäckMatcha-Tee und japanisches Gebäck

Zuerst bekommt jeder Teilnehmer die Möglichkeit, ein kleines japanisches Gebäck zu probieren. Die Form des normalerweise mit roter Bohnenpaste gefüllte Wagashi, ändert sich jede Saison. Im Frühjahr zum Beispiel wird Gebäck in Form einer zarten Kirschblüte gereicht.

Eine Millimeterkunst

Dann beginnt der in einen Kimono gekleideten Teemeister damit, nacheinander die Utensilien zu reinigen die für diese Zeremonie verwendet werden. Er entzündet das Feuer und horcht wie das Wasser langsam nach und nach anfängt zu kochen. Während er die Glut wiederentfacht gibt er das grüne Macha-Teepulver mit einem feinen Löffel in eine Schüssel . Dann gießt er das heiße Wasser hinein und schlägt den Tee mit einem zarten Bambusbesen, dem Chasen, auf. Sobald sich ein feiner Schaum auf der Oberfläche des Getränks gebildet hat, ist der Tee fertig. Die Schale wird dann an den Teilnehmer der Teezeremonie übergeben, der als Hauptgast angesehen wird.

Teezubereitung durch den Teemeister in JapanTeezubereitung durch den Teemeister in JapanTeezubereitung durch den Teemeister in JapanTeezubereitung durch den Teemeister in Japan

Auch das Verhalten der Besucher unterliegt bestimmten Regeln und Ritualen. Sobald die Schale vom ersten Gast an den Teemeister zurück gereicht wird, muss der Gastgeber den zweiten Gast begrüßen. Er hebt die Schale als Zeichen des Respekts gen Himmel und macht eine halbe Drehung im Uhrzeigersinn. Danach dürfen Sie diesen Matcha-Tee genießen, jedoch nicht mehr als zwei bis drei Schlucke. Die ganze Schale zu trinken wird als unhöflich angesehen. Die Schale muss dann auf dem Tatami ruhen, bevor sie dem zweiten Gastgeber präsentiert wird, der sich wiederum derselben Choreografie anpassen muss. Ein spannender Moment, dem die höchste Präzision und die Liebe zum Detail eine fast spirituelle Dimension verleiht.

Teilnahme an einer Teezeremonie

Wenn Sie während Ihres Aufenthaltes in Japan an einer Teezeremonie teilnehmen möchten, besuchen Sie eines der für die Öffentlichkeit zugänglichen Teehäuser in Tokio oder Kyoto.

Teehaus mit Garten in JapanTeehaus mit Garten in JapanTeehaus mit Garten in JapanTeehaus mit Garten in Japan

Zwei besonders gute Adressen für die Teezeremonie sind das Camellia Teehaus in Kyoto und das Imperial Hotel in Tokio. Die lokalen Partneragenturen von Evaneos sind Ihnen gerne bei der Buchung behilflich und werden alles tun, um Ihre nächste Japanreise zu einem unvergleichlichen Erlebnis zu machen das Ihnen für immer in Erinnerung bleiben wird.

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