Italienische Handwerkskunst: Eintauchen in die schönsten Ateliers Italiens

Akribische Gesten und Verbundenheit mit dem Rohmaterial sind Teil des Geheimnisses des guten Handwerks, das in Italien seit Jahrhunderten weitergegeben wird. Von der Toskana bis zur venezianischen Lagune kommen Sie mit auf eine Reise der schönsten Kreationen, die Italien zu bieten hat.

Die Töpferei von Impruneta bewundern

Die Region Impruneta ist bekannt für die Töpferei und eignet sich daher hervorragend als Ausflugsziel während einer Florenz Reise. Hier arbeiten italienische Kunsthandwerker*innen seit der Antike mit Ton und formen anmutige Kurven aus dem Material. Vor über 200 Jahren wurde Terrakotta aus Impruneta für die Herstellung von Krügen, Amphoren, Ziegeln und Fliesen verwendet - noch heute ist die Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore ein hübsches Überbleibsel davon.

Sie können auch heutzutage noch einige Töpfermeister*innen finden, die die Tradition aufrechterhalten und ihr Wissen mit Ihnen teilen, wie Mario Mariani und seine Familie, die seit über 100 Jahren die Gesten ihrer Vorfahren reproduzieren. Möchten Sie eine der Kreationen von Ihrem Besuch in der Töpferwerkstatt mitnehmen, seien Sie gewarnt: Zwischen den Vasen mit zarten Engelsfiguren und den Löwenstatuen ist die Auswahl schwierig!

Die Keramik in Vietri entdecken

Im Süden Neapels finden Sie eine Perle der Amalfiküste, das kleine Dorf Vieti sul Mare, das seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts für seine traditionellen Keramiken bekannt ist. Die Keramiken sind aus handbemaltem weißen Ton gefertigt und mit wundervollen Farben bemalt, von leuchtendem Gelb über Feuerrot und Türkis bis hin zu Mitternachtsblau.

Blumenmotive, geometrische Zeichnungen, religiöse Figuren und Arabesken schmücken Vasen, Töpfe, Küchenutensilien und andere Dekorationsgegenstände. Spazieren Sie durch die Gassen von Vietri und entdecken Sie eine Fülle von Kunstateliers, in denen Sie den Keramiker*innen bei der Arbeit zusehen können. Zum Beispiel die Fabriken von Solimene Vincenzo und Francesco Aceto oder, für modernere Kreationen, die Werkstatt von Enzo Caruso.

Die Techniken der Glasfabrikation in Murano bewundern 

Durchsichtiges Glas, mit intensiven Farben dekoriert, unvergleichbar fein, aber gleichzeitig mit den kleinen Imperfektionen, die Beweis seiner Authentizität und Einzigartigkeit sind. Dies sind die Merkmale der uralten Handwerkskunst der Glasbläserei aus Murano. In der venezianischen Lagune hat die Insel Murano seit dem 13. Jahrhundert die Kunst der Glasherstellung verfeinert. Die Legende besagt, dass zum Schutz der Herstellungstechniken den Glasmachermeistern verboten wurde, die Stadt zu verlassen.

Auch heute noch wenden die Glasbläser*innen die Techniken ihrer Vorfahren an, um Schmuck oder Dekoration aus Glas herzustellen, wie Kristalle, Emaillen, Edelsteine oder Verzierungen aus Golddraht. Um eines dieser Kunstwerke zu erwerben, oder den Glasbläser*innen bei der Magie zuzusehen, sollten Sie die kleinen Ateliers abseits der Massen aufsuchen, wie die Vetreria Artistica Emmedue oder Fornace Mian. Ihre lokale Evaneos Agentur kann Ihnen Tipps geben, wo Sie die Stücke finden können, an denen Sie interessiert sind.

Die Feinheiten der Spitze in Burano kennenlernen

Die Spitze von Burano, eine der kleinen venezianischen Inseln, ist bekannt für ihre Feinheit und die akribischen Stiche, die mit der Nadel oder einer Spindel gefertigt werden. Dank der Erfindung des „Luftstichs“, der den Stoffen Relief und Transparenz verleiht, verbreitete sich diese Art der Spitze ab dem 15. Jahrhundert in der Umgebung Venedigs. Damals wurde sie zur Verzierung der edelsten Kleidungsstücke verwendet.

Um die Arbeit der Spitzenmacher*innen zu entdecken, begeben Sie sich in eine der Boutiquen Buranos. In Creazioni Monica stoßen Sie auf Emma Vidal, Nadel in der Hand und Tombolo auf dem Schoß, die ihr Wissen liebend gern mit Ihnen teilt. Im Museum der Spitze, das Sie auf der Insel finden, können Sie diese Tipps bei einem Workshop zur Herstellung Ihres eigenen Spitzenkragens in die Tat umsetzen.

Eine Geigenbauerei in Cremona besuchen

In der Lombardei folgen Sie den Spuren von Stradivarius, dem Geigenbauer, der mit seinen Kunstwerken Berühmtheit erlangte. In Cremona werden seit dem 16. Jahrhundert Bratschen, Geigen, Celli und Kontrabässe in Handarbeit hergestellt. Die akribische und manuelle Methode wird als weltweit Einzigartig angesehen.

Jede Geige, die in Cremona von den Geigenbauer*innen hergestellt werden, ist einzigartig, denn der Bau wird je nach der Akustik des Holzes angepasst. Die Musikliebhabenden unter Ihnen und alle Neugierigen können dieses Handwerk in der Liuteria Stefano Conia oder in der von Stefano Trabucci entdecken. Die traditionelle Handwerkskunst der Geige in Cremona wurde von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe eingestuft. Eine wohlverdiente Auszeichnung.

Nutzen Sie die Gelegenheit Ihrer Italien Reise auch, um in die reiche Handwerkskunst der Stiefel einzutauchen. Geigenbaumeisterinnen, Glasbläser und Töpferinnen beweisen immer noch, dass die italienische Handwerkskunst zu den raffiniertesten in Europa gehört. Was werden Sie also von Ihrer Reise mitbringen?