In Manzanillo an der Südspitze der Karibikküste entdeckt man eine neue Facette des Landes. Obwohl dieses sympathische kleine Dorf einen der naturbelassensten Parks Costa Ricas beherbergt, zählt es nicht zu den gefragtesten touristischen Reisezielen.
In diesem Park herrscht Natur pur
Fast alle Parks in Costa Rica sind voll und ganz dem Tourismus gewidmet. Der Eintrittspreis steigt von Jahr zu Jahr, und angesichts der betonierten Wanderwege und der allgegenwärtigen touristischen Erschließung fällt es schwer, sich uneingeschränkt auf die üppige Natur zu konzentrieren.
Manzanillo, einer der zuletzt als Nationalpark erklärten Parks, bietet dem unerschrockenen Besucher auf seinen Pfaden freien Lauf. E kommen nur wenige Touristen, um diesen Park zu erkunden, obwohl er für Naturliebhaber das reinste Paradies ist.
Auf den Pfaden, in den Baumkronen oder im Wasser gibt es eine vielfältige Fauna zu beobachten – natürlich diskret und mit dem gebührenden Respekt gegenüber den Tieren, die den Kontakt mit den Beobachtern nicht gewohnt sind. Neben rosafarbenen Libellen und winzigen roten Fröschen können aufmerksame und mit Ferngläsern ausgestattete Betrachter sogar in den Bäumen versteckte Affen und zahlreiche Vögel beobachten.
Manzanillo ist ein kleines Dorf, und wenn Sie nicht in den wenigen Einrichtungen im Park selbst eine Unterkunft gebucht haben, sollten Sie lieber in dem weniger als 20 km entfernten Puerto Viejo übernachten. Für die Strecke können Sie ein Fahrrad mieten oder mit dem Bus fahren.
Für eine Erfrischung in den kleinen Felsenbuchten sollten Sie einen Badeanzug und eine Pareo dabeihaben Der Park ist eine weitgehend unerschlossene Wildnis, und es gibt keinen Imbiss vor Ort, sehen Sie also zu Essen und zu Trinken vor.
Programm für einen Tag mitten in der Natur
Schon wenn man den Park betritt bekommt man die Atmosphäre zu spüren.
Am Ende der Küstenstraße und des friedlichen Dorfes Manzanillo fließt ein kleiner Wasserlauf. Der Moment ist gekommen, die Fahrräder abzustellen, die Hosen hochzukrempeln und die Fotoapparate in Sicherheit zu bringen, denn die Überquerung des Baches mit seinen rötlichen Spiegelungen ist der einzige Preis für den Zugang zum Park und zu seinen Reichtümern.
Die nächste Hürde, die es zu nehmen gilt, ist der zurückzulegende Pfad mit seinen Bewährungsproben, die zwar eher amüsant als unüberwindbar sind, dafür sind aber Beschmutzungen kaum zu vermeiden... Der dem regnerischen Klima der Karibikküste ausgesetzte Pfad ist oft sehr schlammig, und Sie sollten besser entsprechendes Schuhwerk dabeihaben und Zehensandalen vermeiden, die das „Abenteuer“ nicht überstehen würden.
Der erste Abschnitt des Ausflugs entlang der Küste führt durch einen ziemlich lichten Wald, umgeben von kleinen Stränden, die schon dazu verlocken, sein Badetuch auszubreiten. Über den Pfad erreicht man bald den Hauptaussichtspunkt des Parks, wo eine aus einem großen Felsen herausragende Aussichtsterrasse einen atemberaubenden Blick auf die herrliche Küste bietet. Tosende Wellen, die an den Klippen zerschellen, bieten ein hypnotisierendes Schauspiel. Anschließend kann man den Pfad weiter verfolgen und die wirklich schlammigen Abschnitte, die zu den abgelegeneren kleinen Felsenbuchten führen, in Angriff nehmen, wo Sie so lange Sie wollen verweilen können. Die in die kristallklaren Gewässer des Parks abfallenden Felsformationen erzeugen unglaubliche Spiegelungen und verleihen dem Ort den idyllischen Rahmen einer Ansichtskarte.
