Für viele Trekking‑Fans ist der Aufstieg zum Kilimandscharo ein Traum. Es ist die einmalige Chance, auf das Dach Afrikas zu steigen und seine ewigen Schneefelder und die legendäre Savannenlandschaft zu erleben. Doch eine Trekking‑Tour auf den Kilimandscharo ist eine echte körperliche und mentale Herausforderung - sie erfordert sorgfältige Vorbereitung hinsichtlich Budget, gewählte Route, Schwierigkeit, Höhe, Ausrüstung und körperliche Fitness.
Planen Sie den Kilimandscharo in Tansania zu besteigen? Evaneos beantwortet all Ihre Fragen in diesem umfassenden Ratgeber und hilft Ihnen, Ihre zukünftige Besteigung effektiv zu planen und zu organisieren.

Der Aufstieg zum Kilimandscharo in Kürze
- Der Kilimandscharo ist ein unverzichtbarer Trek - der höchste Gipfel Afrikas;
- Er ist weder technisch anspruchsvoll noch gefährlich, aber er verlangt eine gute Vorbereitung und eine optimale Akklimatisierung an die Höhe;
- Der Gipfel lässt sich über sieben Routen erreichen, mit unterschiedlicher Dauer und Schwierigkeit;
- Die Besteigung kostet etwa 2.000 Euro pro Person.
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Erlebnis: Warum sollte man den Kilimandscharo besteigen?
Den Kilimandscharo zu besteigen heißt, weit mehr zu erleben als eine Wanderung: Es ist ein einzigartiges menschliches, körperliches und emotionales Abenteuer. Auf 5.895 Metern Höhe ist der Kilimandscharo der höchste Gipfel Afrikas. Anders als bei vielen anderen Gipfeln benötigt man keine technische Ausrüstung oder alpine Erfahrung.
Der Aufstieg ermöglicht, die außergewöhnliche Landschaftsvielfalt Tansanias zu erleben: vom tropischen Regenwald über alpine Wüstenlandschaften bis zu ewigen Schneefeldern - mit atemberaubender Aussicht auf Savanne und Tierwelt. Jeder Tag führt durch eine andere Klimazone.
Zudem stellt der Kilimandscharo eine echte körperliche und mentale Herausforderung dar. Obwohl er technisch als Wanderung gilt, testen Kälte, Erschöpfung und Sauerstoffmangel Körper und Willen. Es ist ein wahrer Triumph über sich selbst, erlebt gemeinsam mit anderen Wanderbegeisterten und lokalen Guides.
Herausforderungen: Wie schwierig ist der Aufstieg zum Kilimandscharo?
Der Aufstieg zum Kilimandscharo ist nicht schwierig. Er gilt als Trek ohne alpintechnische Kenntnisse. Die Herausforderung liegt in der Höhenanpassung und den täglich mehrstündigen Wanderungen auf teils steilen Wegen. Die meisten Routen starten mit leichten Etappen für optimale Akklimatisierung.
Die besondere Herausforderung beim Kilimandscharo liegt vor allem in der Anpassung an die Höhe. Außerdem müssen Sie täglich mehrere Stunden gehen, manchmal auf steilen Wegen, und dabei Ausdauer und Konzentration bewahren. Glücklicherweise starten die meisten Routen mit eher leichten Etappen, sodass Sie langsam steigern und sich gut anpassen können.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: Bereiten Sie sich frühzeitig auf den Aufstieg vor — trainieren Sie Ihre Ausdauer und Atmung und machen Sie, wenn möglich, auch einige Bergwanderungen, um sich an größere Höhen und Anstrengung zu gewöhnen.
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Sicherheit: Ist der Aufstieg zum Kilimandscharo gefährlich?
Die größte Gefahr beim Aufstieg zum Kilimandscharo ist die Höhenkrankheit (AMS). Sie tritt auf, wenn man zu schnell aufsteigt und der Körper keine Zeit hat, sich an sinkenden Sauerstoffgehalt und geringeren Luftdruck zu gewöhnen. Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, im schlimmsten Fall Hirn‑ oder Lungenödeme.
Höhenkrankheit kann ab etwa 3.500 Metern auftreten, mitunter bereits ab 2.500 Metern. Bei über 4.500 Metern kann der Sauerstoffgehalt um 30–40 % geringer sein.
Bei Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Orientierungslosigkeit oder Appetitlosigkeit sprechen Sie sofort mit Ihrem Guide. Er kann das Tempo drosseln, Zwischenstopps einlegen oder den Abstieg einleiten.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: Erinnern Sie sich — Höhenkrankheit kann jeden treffen, unabhängig von Fitness oder Erfahrung. Gehen Sie langsam („Polé polé“) und gönnen Sie Ihrem Körper Zeit. Trinken Sie mindestens 3 Liter Wasser pro Tag, essen Sie ausgewogen und genießen Sie Ruhepausen und Schlaf.
Reisezeit: Wann ist die beste Reisezeit für den Aufstieg zum Kilimandscharo?
Eine Besteigung des Kilimandscharo ist das ganze Jahr über möglich - die beste Zeit liegt in der Trockenzeit, von Juni bis Oktober und Ende Dezember bis Ende Februar. Dann herrschen ideale Bedingungen: trockenes Klima, klarer Himmel und angenehme Temperaturen.
Die Regenzeiten (März bis Juni und November bis Dezember) sind weniger geeignet: häufige Regenfälle, eingeschränkte Sicht und rutschige Wege. Am Gipfel liegt meist viel Schnee, was den Aufstieg erschwert. Vorteil: weniger Andrang für alle, die Ruhe bevorzugen.
Das Wetter am Kilimandscharo kann schnell umschlagen - mit Sonne, Regen, Wind und Temperaturschwankungen zu jeder Zeit.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: Entscheiden Sie sich für eine Reise in der Regenzeit oder am Ende der Trockenzeit, nehmen Sie unbedingt warme und wasserdichte Kleidung mit. Es wäre sehr unangenehm, nass und durchgefroren in einem nassem Zelt zu schlafen — oder bei der finalen Besteigung von Schneeregen überrascht zu werden.
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Route: Welche Route sollte man für den Aufstieg wählen?
Es gibt sieben offizielle Routen, um den Kilimandscharo zu besteigen - jede mit unterschiedlicher Dauer, Distanz, Schwierigkeit und mit verschiedenen Landschaften:
- Route Machame
- Route Marangu
- Route Lemosho
- Route Shira
- Route Umbwe
- Route Rongai
- Route Londorossi
Route Machame
Die Machame-Route („Whisky-Route“) ist eine der beliebtesten Routen am Kilimandscharo. Sie dauert 6–7 Tage, ist relativ lang und in der Hauptsaison stark frequentiert. Dafür bietet sie eine hohe Erfolgsquote und extrem abwechslungsreiche Landschaften - von Regenwald über alpine Plateaus bis zu Gletschern.
Route Marangu
Die Marangu-Route („Coca-Cola-Route“) ist die kürzeste und bequemste Variante. Sie dauert 5–6 Tage und ist die einzige Route mit Hüttenübernachtung statt Zelten. Sie ist oft günstiger, landschaftlich weniger vielfältig und bietet eine schlechtere Akklimatisierung. Die Erfolgsquote bei kurzen Touren liegt bei etwa 50 %.
Route Lemosho
Die Lemosho-Route gilt als besonders landschaftlich reizvoll und bietet dank 7–9 Tagen Trekking eine hervorragende Akklimatisierung. Sie startet im Westen, ist anfangs sehr ruhig und hat eine der höchsten Erfolgsquoten. Ab Tag vier verläuft sie gemeinsam mit der Machame-Route.
Route Shira
Die Shira-Route ist eine der ältesten Westrouten und relativ abgelegen. Sie dauert meist 6 Tage und startet bereits auf etwa 3.600 Metern, was die Akklimatisierung erschwert. Dafür führt sie über das beeindruckende Shira-Plateau mit weiten Ausblicken auf den Kibo-Gipfel.
Route Umbwe
Die Umbwe-Route ist die steilste und anspruchsvollste Route und richtet sich an erfahrene Trekker:innen. Sie dauert 5–7 Tage und erfordert sehr gute Kondition. Die Akklimatisierung ist herausfordernd, landschaftlich jedoch spektakulär. Am Barranco-Camp trifft sie auf die Machame-Route.
Route Rongai
Die Rongai-Route ist die einzige Nordroute und ideal für Reisende, die Ruhe suchen oder in der Regenzeit unterwegs sind. Sie ist weniger frequentiert, wettergeschützter und dauert 5–7 Tage. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 70–80 %, mit schönen Blicken auf Mawenzi und Kibo.
Route Londorossi (Nordumrundung)
Die Londorossi-Route ist die längste und jüngste Route. Sie dauert 8–10 Tage, umrundet den Berg fast vollständig und bietet maximale landschaftliche Vielfalt bei optimaler Akklimatisierung. Sie hat die höchste Erfolgsquote, ist aber auch die teuerste Option.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: Planen Sie mindestens 6 Tage für Ihre Trekking‑Tour am Kilimandscharo ein, um Ihrem Körper genügend Zeit zur Akklimatisierung zu geben und die atemberaubende Landschaft ohne Zeitdruck genießen zu können.
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Kosten: Wie hoch sind die Kosten für einen Kilimandscharo‑Aufstieg?
Der Aufstieg zum Kilimandscharo kostet im Durchschnitt etwa 2.000 Euro pro Person. Der Preis variiert je nach gewählter Agentur, Route, Trekkingdauer, Gruppengröße und den erforderlichen Permit‑Gebühren.
Hinzu kommen die internationalen Flugkosten, Unterkunft vor und nach der Besteigung, Transport, Versicherung sowie Verpflegung und Getränke vor Ort. Dazu kommen die Kosten für Ausrüstung - warme und wetterfeste Kleidung, Schlafsack, Trekking‑Ausrüstung usw. Insgesamt kann eine Kilimandscharo‑Reise zwischen etwa 2.500 und 6.000 Euro kosten.
Tagesablauf: Wie sieht ein typischer Tag am Kilimandscharo aus?
Ein durchschnittlicher Tag beim Trekking auf dem Kilimandscharo verläuft meist so: morgens um 6 Uhr – 6:30 Uhr aufstehen, und der Tag endet häufig gegen 20 Uhr - außer in der Nacht der Gipfelbesteigung, die mitunter schon um Mitternacht beginnt.
Ein typischer Tagesablauf:
- Weckzeit etwa 6:00–6:30 Uhr - Frühstück.
- Abmarsch gegen 8:00–8:30 Uhr zum nächsten Lager - meist 4 bis 6 Stunden Gehzeit. Träger transportieren Gepäck und errichten das neue Camp;
- Mittagessen bei Ankunft im Lager.
- Nachmittag (ca. 14:00–18:00 Uhr): Ruhezeit zur Akklimatisierung und Entspannung in der Landschaft, Tee und Snacks.
- Abendessen ca. 18:00 Uhr - reichhaltige Mahlzeit mit Crew und Mitreisenden.
- Schlafenszeit etwa 20:00 Uhr zur Erholung für den nächsten Tag.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: Die goldene Regel heißt „Polé polé“ - mit dem Swahili‑Wort für „langsam, langsam“. Gehen Sie in Ruhe, Schritt für Schritt. So ermöglichen Sie Ihrem Körper, sich besser an die Höhe anzupassen und die Landschaft bewusster zu genießen.
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Gipfel: Wie läuft die finale Besteigung ab?
In der Nacht der Gipfelbesteigung startet man in der Regel gegen Mitternacht. Der steile und oft windige Aufstieg dauert etwa 5 bis 7 Stunden, mit Stirnlampe und Schritt für Schritt bis zum Stella Point (5.756 m). Von dort sind es noch etwa eine Stunde flacherer Anstieg bis zum Uhuru Peak - dem Dach Afrikas.
Nach dem Sonnenaufgang und den siegreichen Fotos geht es zurück ins Basislager für ein wohlverdientes Mittagessen und eine Pause. Der Abstieg zur Basis kann am selben Tag erfolgen, meist in etwa 5 Stunden.
Packliste: Was sollten Sie für die Wanderung zum Kilimandscharo einpacken?
Um Ihre Besteigung optimal zu gestalten, sollten Sie mit folgender Ausrüstung und Kleidung ausgestattet sein:
- Qualitativ gute Ausrüstung: Trekking‑Stiefel, Trekkingstöcke, Stirnlampe, Schlafsack für −12 °C bis −15 °C, großer Rucksack (60 L), Tagesrucksack (30 L), Trinkflaschen. Optional: technische Isomatte.
- Warme, wasserdichte Kleidung: Funktionsunterwäsche, wind- und wasserabweisende Jacke oder Daunenjacke, warme Socken, Regenjacke, Trekkinghosen, Handschuhe, Mütze, Wechselwäsche;
- Reise‑ und Fotozubehör: Kamera, Sonnenbrille, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Kulturbeutel, Medikamente.
Falls Sie etwas zu Hause vergessen haben, kann Ihre Agentur vor Ort oft Ausrüstung vermieten (z. B. Schlafsack, Isomatte, Stöcke, Poncho). Diese Ausrüstung ist in der Regel in gutem Zustand, aber nicht immer topmodern oder sehr zuverlässig.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: Denken Sie an Ersatzbatterien oder Powerbanks für Ihre elektronischen Geräte, es gibt kaum Möglichkeiten, sie unterwegs aufzuladen. Es wäre schade, wenn Sie Ihre Gipfelfotos nicht machen könnten, weil der Akku leer ist.
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Vorbereitung: Wie bereitet man sich auf den Aufstieg vor?
Bereiten Sie sich mehrere Wochen, idealerweise Monate vor Ihrer Reise gezielt vor:
- Machen Sie regelmäßig mehrstündige Spaziergänge - mehrmals pro Woche, um Ihre Ausdauer und Atmung zu verbessern;
- Wenn möglich, ergänzen Sie das mit Bergwanderungen über 2.000 Meter, um sich an Höhen und körperliche Anstrengung zu gewöhnen;
- Pflegen Sie im Vorfeld einen gesunden Lebensstil: ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stress vermeiden;
- Planen Sie idealerweise auch eine Ruhephase von ca. einer Woche vor der Abreise ein, so kann Ihr Körper optimal regenerieren.
Der Aufstieg zum mythischen Gipfel des Kilimandscharo ist kein spontanes Abenteuer. Es handelt sich um ein Projekt, das gut durchdacht und vorbereitet werden muss.
Tipp unseres Kilimandscharo‑Experten: In den Bergen gilt die goldene Regel: „Gut vorbereitet ist halb gewonnen.“ Selbst Top‑Sportlerinnen und -Sportler können unter Höhenkrankheit leiden, wenn sie zu schnell gehen. Gehen Sie langsam, hören Sie auf Ihren Körper und gönnen Sie sich genug Zeit für die Akklimatisierung.
Gut vorbereitet zum Gipfel des Kilimandscharo
Den Kilimandscharo zu besteigen ist ein außergewöhnliches Trekking-Abenteuer, das mit guter Vorbereitung für viele machbar ist. Entscheidend sind die richtige Route, ausreichend Zeit zur Akklimatisierung, körperliche Fitness und eine erfahrene lokale Begleitung. Wer langsam geht, auf den eigenen Körper hört und realistisch plant, wird mit einem der eindrucksvollsten Gipfelerlebnisse Afrikas belohnt.
Häufige Fragen zum Kilimandscharo‑Aufstieg
Welche Route ist die beste für den Kilimandscharo?
Die Lemosho-Route gilt als eine der besten Optionen. Sie bietet sehr gute Akklimatisierung, eine hohe Gipfelerfolgsquote von rund 90 %, ist weniger stark frequentiert und führt durch abwechslungsreiche Landschaften vom Regenwald bis ins Hochgebirge.
Kann man den Kilimandscharo bei einer Tour ohne Guide besteigen?
Nein. Eine Besteigung ohne registrierten Guide ist nicht erlaubt. Die Begleitung durch eine lokale Agentur ist Pflicht und umfasst Guide, Koch und Träger. Diese sorgen für Organisation, Sicherheit, Verpflegung und Gepäcktransport und unterstützen auch mental und kulturell.
Fitnesslevel von Anfänger bis Fortgeschrittene: Wer kann den Kilimandscharo besteigen?
Technische Kletterkenntnisse sind nicht nötig, aber gute Fitness. Sie sollten täglich 5–7 Stunden gehen können, mit Höhenunterschieden bis zu 1.200 Metern. Es gibt keine Altersobergrenze, das Mindestalter liegt bei 10 Jahren. Entscheidend sind Kondition und Höhenanpassung.





































































