
Wenn Sie sich auf eine Reise durch Namibia begeben, werden Sie ein Land tiefer Ungleichheiten entdecken.
Im Vergleich zu anderen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent werden Sie auf Ihrer Reise durch Namibia bald feststellen, dass die Wirtschaft sich hier einer guter Gesundheit erfreut.
Das BIP Namibias beläuft sich auf 14 Milliarden Dollar. Das BIP pro Einwohner und Jahr liegt bei 5500 $ (4950 €). Aber Vorsicht! Lassen Sie sich von diesen Indikatoren nicht über die Realität hinwegtäuschen. Diese ist nämlich eine andere, wenn man bedenkt, wie sehr die sozialen Gegensätze in Namibia zum Himmel schreien. Tatsächlich besitzen 5% der Bevölkerung 75% des gesamten Wirtschaftsaufkommens des Landes, wohingegen 55% der Bevölkerung mit 1€ pro Tag überleben müssen. Heute beträgt die Arbeitslosenquote in Namibia 35%. Die Inflationsrate liegt bei 7% und die Wachstumsrate bei 5%.
Wie andere Länder auch, war Namibia von der weltweiten Wirtschaftskrise betroffen. Dazu muss man wissen, dass die Wirtschaft Namibias auch heute noch stark von seinem Nachbarn Südafrika abhängt.
Vergebens arbeiten mehr als 50 % der Bevölkerung im landwirtschaftlichen Sektor, dessen Produkte durchaus Substanz haben. Trotzdem reicht dies nicht, um das Land aus eigener Kraft zu ernähren. Namibia ist gezwungen, schon zu normalen Zeiten Getreide einzuführen, schlimmer wird es, wenn Dürreperioden einsetzen. Im Gegenzug ist der Fischfang, dank der langgestreckten Atlantikküste, auf stabiler Grundlage. Dieser Produktionszweig zeichnet sich vor allem durch industrielle Konservenfabrikation für den Export aus.
Der industrielle Sektor verdankt seine guten Ergebnisse in erster Linie dem Bergbau. Letzterer beschäftigt gerade einmal 3% der Bevölkerung, und sein Anteil am BIP beläuft sich auf ungefähr 8%. Dafür bringt er dem Land mehr als die Hälfte aller Devisen ein. Seinem reichen Vorkommen an Bodenschätzen ist es zu verdanken, dass Namibia zu den weltweit ersten Produzenten von Diamanten, Silber, Zinn, Wolfram, Blei, Zink und Uran gehört.