
Bevor ich in Hongkong lebte, hatte ich ein sehr stereotypes Bild von der Stadt: Gebäude, Gebäude, nichts als Gebäude... bald erkannte ich meinen Irrtum: hier bedeckt die Natur 70 % des Territoriums, und es gibt eine Fülle von Orten, an denen man der ein wenig beengenden Großstadt entkommt. Ich zeige ihnen drei davon: eine Insel, einen Park und ein kleines Fischerdorf.
Po Toi ist eine kleine Insel südlich von Hong Kong, zu der es nur am Wochenende eine Fährverbindung von Stanley aus gibt (40 HKD Hin- und Rückfahrt, an Wochentagen verkehrt die Fähre ab Aberdeen). Ich fahre gerne nach Po Toi, um ein bisschen spazierenzugehen, zu baden und die Meeresfrüchte der Insel in einem renommierten Restaurant zu genießen (Ming-Kee - 28497038). Der leichte Spaziergang führt zu einem alten Leuchtturm. Im Fels sieht man Gravuren, die aus der Bronzezeit stammen. Angekommen auf der kleinen Halbinsel, ist der Blick auf Hongkong einfach großartig. Je nach Tagestemperatur gehe ich dann die Treppe zum Gipfel der Insel hinauf oder begebe mich direkt ins Restaurant mit seinen frischen Fischen und seinen gebratenen Calamari. Bei der Rückkehr lege ich immer in Stanley eine Pause am Meer ein, um etwas zu trinken und die Unterhaltung zu genießen... Ein schöner Tagesausflug.
Sai Kung ist ein Park im Nordosten von Hong Kong und einer meiner Lieblingsorte für Spaziergänge. Hier beginnt auch einer der berühmtesten Wanderwege des Landes: der MacLehose. Ein perfekter Tag im Park beginnt bei Pak Tam Au und endet am Sai-Wan-Pavillon. Dieser Weg folgt einem Teil der zweiten Etappe dieses MacLehose. Das Programm des Tages ist voll: Blick auf den Ozean und die Berge, Mangroven, Strände mit weißem Sand (vor allem der von Ham Tin, an dem man zu Mittag essen kann) und ungewöhnliche Begegnungen mit Kühen, die im Park in freier Wildbahn leben. Ich habe ständig den Eindruck, in Thailand zu sein, obwohl ich nur 30 Autominuten von der Innenstadt entfernt bin!
Tai O ist ein kleines Fischerdorf auf Pfählen auf der Insel Lantau. Obwohl ein Feuer es vor ein paar Jahren teilweise zerstört hat, wurde das Dorf wieder aufgebaut und hat seine Traditionen und seinen Charme bewahrt. Hier sind wir bei den Tanka, den Ureinwohnern von Hongkong, die noch wie ihre Vorfahren in diesem Labyrinth von Häusern auf dem Wasser leben. Außer dem Besuch des Dorfes, der Verkostung von Trockenfisch und einer hypothetischen Begegnung mit rosa Delfinen (ich hatte Glück, ich habe sie gesehen!) empfehle ich einen Besuch in dieser ehemaligen Polizeistation, die heute ein Boutique-Hotel ist (Tai O Heritage Hotel - 2985 8383), ein bisschen abseits und sehr stilvoll!
Auch viele andere Ausflüge sind möglich: Cheng Chau und seine Fischer, Peng Chau und seine ruhige Dorfatmosphäre, Plover Clove und seine Geisterdörfer oder auch Lamma mit seiner coolen Bohemien-Atmosphäre... Hongkong ist schließlich einer der wichtigsten Finanzplätze der Welt, dem man aber leicht entkommt!