Auch wenn ich ein alter Kämpfer in Sachen Alpenmassive bin, ist mir mein Trek in den Dolomiten von Ampezzo in unvergesslicher Erinnerung geblieben. Dabei hatte ich unter bergaffinen Leuten in Grenoble des öfteren Lästereien über die Schönheit der Dolomiten gehört. Aber wenn man noch nie dort gewesen ist, kann man sich diese Schönheit nicht wirklich vorstellen.
Ich bin in Villabassa in Südtirol gestartet, um zum Lago di Braies hochzusteigen und den Seekofel zu besteigen. Anschließend sollte es durch das Fanes-Massiv gehen und wieder zurück nach Cortina d'Ampezzo über den Col Lerosa. Ein durchgehendes Spektakel mit runden und grünen Alpenprärien, die an die Schweiz und an Österreich erinnern. Sie werden von diesen Zähnen überthront, diesen "architektonischen" Felswänden, die wie im Nachhinein hingestellt wirken. Einfach beeindruckend.
Es ist ein Universum, das sowohl felsig und grün, vertikal und eben ist. Darin liegt seine ganze Einzigartigkeit. Der Col Lerosa ist nicht wirklich außergewöhnlich. Doch die Überquerung, nach der schönen Schutzhütte Malga Ra am Fuße beeindruckender Felswände, kündigt einen Abstieg mit tollen Aussichten auf das Cortina-Tal an.