Ich habe vor meiner Reise in die Mongolei viel von den Rentierzüchtern gehört und wollte sie unbedingt kennenlernen.
Die Tsaatan leben in der Taiga im Norden der Mongolei . Der Kontakt und die Begegnung mit ihnen sind schwierig. Nehmen Sie sich die Zeit für eine Begegnung mit den Tsaatan und tauchen Sie ein in eine unbekannte Welt, ein anderes Universum, eine andere Lebensart.
Ich habe in Ulan Bator eine deutsche Freundin getroffen, die eine glühende Anhängerin des Couchsurfings ist.
Und was für ein Glück: Die Familie unseres Quartiergebers ist in der ganzen Mongolei verstreut, er kennt das Land sehr gut und bietet uns an - gegen ein sehr kleines Trinkgeld - ein paar Touren für uns zu organisieren.
Wir machen uns also auf den Weg: 2 Tage Autofahrt und dann 9 Stunden reiten, damit wir die Tsaatan im Norden der Mongolei treffen.
Am Ende des dritten Tags kommen wir endlich völlig kaputt an einem Wald an. Unser Guide scheint auf der Lauer zu liegen. Plötzlich erscheint zwischen den Bäumen ein Mann in einem großen Mantel. Er reitet auf einem Rentier! Er begleitet uns bis zu ihrem aktuellen Lager der Tsaatan, das "Das Haus des Frühlings".
Die Tsaatan können bis zu 2x täglich (!) ihren Standort wechseln, je nach Jahreszeit und Notwendigkeit
Sie sind ein großzügiges, wohlwollendes und gastfreundliches Volk. Nach dem gemeinsamen Essen mit Rentierfleisch und hausgemachten Nudeln im Familientipi erkunden wir die Umgebung.
Mitten im Wald zwischen den kahlen Bäumen ist das Lager: 2 Tipis - eines davon für uns - eine eingezäunte Weide für die Rentiere, eine Stelle zum Holz machen, eine freie Stelle zum Festbinden der Rentiere, wenn Sie nicht auf der Weide sind. Das ist alles. Was für eine andere Welt!
Im Winter schmelzen die Tsaatan den Schnee, damit Sie Trinkwasser haben. Im Sommer gibt es einen Fluss. Der Vater, Marxwell, jagt Rehe. Sie essen Rentierfleisch, manchmal Rindfleisch, immer mit Nudeln oder Reis. Sie backen ihr Brot selber, da lacht mein Herz! "Gemüse" ist hier Zwiebel und Kartoffeln.
Die Kinder gehen zur Schule. Unsere Gastfamilie hat 4 Kinder. Schulpflicht ist bis zum 13. Lebensjahr. Dann können die Kinder weiter zur Schule gehen oder das Nomadenleben ihrer Eltern leben. In unserer Gastfamilie hat sich der zweite Sohn für das Nomadenleben entschieden. Der erste Sohn geht weiter zur Schule und die beiden kleinen sind erst 7 und 12 Jahre alt und gehen zur Schule.
Es gibt nur noch 63 Tsaatan-Familienin der Taiga und sie erklären uns, dass im Winter jeder seine "Zone" hat, dass Sie im Sommer aber manchmal an einem Platz sind. Jede Familie hat natürlich Hunde, die Wölfe fernhalten und davon gibt es viele in der Gegend...
Es hat mir unheimlich gut gefallen, weit weg von der Welt da draußen zu sein und diese Menschen kennenzulernen, die ohne großen Besitz glücklich sind; die sich einfach freuen uns zu sehen und mit uns zu teilen, was sie haben. Unsere Kommunikationsversuche ohne Englisch haben uns oft zum Lachen gebracht. Wir haben mit Händen und Füßen versucht, uns zu erklären.
Ich habe auch den Ausflug mit den Rentieren genossen. Wir waren hoch oben im Gebirge und haben das Panorama genossen. Ein Rentier ist sehr bequem! Und es macht kleine, lustige Geräusche!