Ich bin ohne jegliche Dokumentation los, außer einer schönen Karte, die man mir kurz vor dem Abflug in die Hand gedrückt hat. Madagaskar, ich wollte dort einfach nur per Fallschirm abspringen, mit all meinen Sinnen, ohne fremde Wörter in meinem Kopf zu haben.
Einen Monat später, bin ich auf methodische Art und Weise von einer Bibliothek in die andere gelaufen, auf der Suche nach Romanen, Gedichten und illustrierten Reiseberichten über die Insel. In meinem Kopf sind nicht genug Worte und zu viele Bilder.
Die Illustratorin hat mehrere Reisen nach Madagaskar unternommen, Gesichter auf den Märkten von Antsirabe verewigt und einzigartige Verbindungen mit dieser gemischten und sehr liebevollen Bevölkerung geschaffen. Mit dem Auge einer Liebhaberin und einer immer kreativeren Palette, lädt Sie uns zu vier Destinationen ein: Birma, Vanuatu, Jemen und Madagaskar.
Dieses Buch liest, knabbert und genießt sich auf langsame Art und Weise, eine wahre Freude, ein animiertes Gedicht. Nehmen Sie es mit nach Madagaskar und zeigen Sie es den Madagassen: ihre Augen werden leuchten, wenn sie sich so gemalt sehen.
Zur Webseite von Stéphanie Ledoux.
Ich habe gezögert dieses Werk in diese Liste aufzunehmen, da es ein vertieftes Durchlesen des Verlegers und mehr Abstand seitens der Erzählerin verdient hätte.
Gisèle Perras liefert uns einen Blick, der alle Vorstellungen über dieses Insel-Kontinent entmystifiziert: diese Vision, die im Gegensatz zu den seichten Beschreibungen touristischer Anbieter steht, wird zum Nachdenken anregen.
Die Autorin, die eine Zeit lang in Madagaskar lebte und mit einem Madagassen verheiratet ist, teilt hier ihre Anpassungsschwierigkeiten und ihr fehlendes Verständnis der madagassischen Lebensweise mit, die Absurditäten und die Langsamkeit einer mittellosen Verwaltung, kulturelle Filter, die tägliche Beziehungen mit der örtlichen Bevölkerung verfinstern. Mit einem Schreibstil, der dem Gerede an Theken nahe kommt, lässt Gisèle Perras ihre Frustration und zahlreichen Überraschungen heraus, aber sie schafft es nicht, das Niveau einer Anekdote zu überschreiten. Liebhaber Madagaskars werden hier die Gelegenheit haben, ihre Naivität zu einer Insel zu mildern, die weit komplexer ist, als ein touristischer Aufenthalt vermuten lässt. Aber sie werden vermutlich auch von der Frustration einer Auswanderin erfasst werden, die es nicht schafft, sich im Land ihrer Wahl zu integrieren und einen Blick ohne Empathie und Poesie auf Madagaskar wirft.
Sowohl Drehbuch, als auch Reisebuch, ist dieses kleine Buch ein Reisebericht, in dem eine Vielzahl an Begegnungen und Situationen geschildert werden, Tag für Tag, von einem jungen Zeichner, der in Madagaskar seinen ersten Animationsfilm drehen möchte. Zehn Monate an Drehortsuche, unterbrochen von der Arbeit in einem Waisenhaus in Tana. Der Zeichner müht sich ab, um Bilder über die madagassische Praxis der rituellen Umbettung der Toten zu sammeln, ein Ritual der zweiten Begräbnisse, die von mehreren Ethnien praktiziert wird. Bastien Dubois vermischt die technischen Grafiken, kämpft aber gleichzeitig gegen Läuse, die ihn ihn nicht in Ruhe lassen.
Die Etappen der Filmherstellung werden sehr intim beschrieben, Aquarell-Aufheiterungen, Gouache-Skizzen und Anmerkungen, die sowohl persönlich, als auch technisch sind. Der Leser nimmt an der Genese eines Kurzfilms teil. Der zehnminütige, madagassische Road-Movie konnte überzeugen und sein Regisseur wurde auf zahlreichen, internationalen Festivals gekürt, und sogar für die Oscars nominiert.