Während meiner Rundreise durch Indien legte ich, wie viele Reisende, auf meinem Weg nach Jaisalmer einen Zwischenstopp in Bikaner ein. Außer dem Palast und der Burg gibt es in Bikaner nur wenige Relikte aus der Vergangenheit.
Interessant für Freunde der Schönen Künste ist die Schule der lokalen Malerei, deren Spezialität die Miniaturmalerei ist.
In Erinnerung bleibt mir von Bikaner dennoch der atemberaubende Panoramablick von der großen Festung herab auf die Wüste sowie lange Spaziergänge durch die Gassen, zu den Havelis und den Basaren der Altstadt.
Die Touristeninformation von Bikaner hat gute Karten, es sich mit mir zu verderben. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich Bikaner gehasst. An diese Stadt habe ich die schwärzesten Erinnerungen meiner Reise durch Indien. Ähnlich wie schon Hospet und Hassan sollte Bikaner nur eine einfache Etappe darstellen.
Einzig sehenswert ist hier der schöne Palast Junagarth, das war's dann auch. Menschen voller Aggressionen sind mir begegnet. Zudem ist das ganze Umfeld eher bedrohlich. Meine Frau wurde von einer Bettlerin geschlagen, der sie das Almosen verweigert hatte, ein Mann schnäuzte sich herzhaft in die Finger, bevor er sie uns zum Gruß entgegenstreckte. Und zu guter Letzt musste ich energisch einschreiten, um einer Touristin beizustehen, die von drei jungen Kerlen unter den Blicken einer amüsierten Menge begrapscht wurde.
Enttäuscht durch solche Erfahrungen konnte ich nicht umhin, diese furchtbare Stadt zutiefst zu verabscheuen. Sollten Sie einmal nach Bikaner kommen, so hoffe ich sehr, dass Ihr Aufenthalt angenehmer ausfallen wird, als meiner.
Bereits bei meiner Ankunft war ich von der ehemaligen Prinzenstadt Bikaner verzaubert. Fans von Authentizität werden auf ihre Kosten kommen. Enge Gassen, Basars, Stoffauslagen, Havelis aus rotem Sandstein, der Lallgarh Palast, der Tempel Laxmi Nath, das Ganga Theater und die Festung haben mich sofort in die authentische Atmosphäre von Rajahsthani eintauchen lassen... ich war hin und weg. Das historische Stadtzentrum ist ein echtes Freiluft-Museum. In den engen Gassen erlebt man eine wahre Zeitreise.
Das Fort Junagarh, das Juwel der Stadt, wurde Ende des 16. Jahrhunderts gebaut, sein Anblick versetzt einen ins Staunen. Die Innenhöfe, Paläste, Befestigungsmauern und versteckten Gänge sind gute Gründe, um es zu besichtigen. Die Aussicht von den Türmen ist einfach herrlich. Unverzichtbar!