Man sollte bei einer Reise nach Vietnam viel Zeit zur Verfügung haben, um bis in diese abgelegene Gegend zu kommen. Der Weg, der nach Mai Chau führt, ist kurvenreich und lang. Man kommt hier nur langsam, mit 30 Kilometer pro Stunde, voran. Man sollte nicht unter Zeitdruck stehen.
Ich habe die Region, ihre Landschaften, ihre Terrassenfelder, die außergewöhnlichen Panoramen und die Begegnungen mit den Stämmen von Nord-Vietnam geliebt. In Mai Chau leben mehrheitlich Weiße Thais. Ehrlich gesagt, der Grund warum ich in Mai Chau einen Zwischenstopp gemacht habe, ist wirklich wegen seiner Umgebung und seiner Landschaft mit den Zuckerhüten. Ein bisschen so, wie in Hoa Lu. Das Dorf selbst ist nicht wirklich interessant und ich finde es vernünftiger, nur ein wenig weiter, in dem fast benachbarten Dorf Ban Lac, zu übernachten. Auf jeden Fall habe ich bei schönen Wanderungen, inmitten einer Postkarten-Landschaft, das lokale Leben kennen gelernt.
Die Straße über die man nach Mai Chau gelangt ist den Umweg wert, genauso wie das Dorf selbst und es tut gut, hier einen Stop einzulegen und die Ruhe des Ortes genießen zu können.
In dieser Gegend wimmelt es nur so von Reisfeldern und noch dazu kamen wir genau in der Erntezeit dort an! Überall auf den Feldern waren vietnamesische Frauen und Männer zugegen und sie brachten zusätzliche Farbe in die vorwiegend grüne Landschaft. Die Bewohner freuten sich, dass wir ihnen zuschauten und sie waren sogar einverstanden, dass wir ihnen helfen! Für die Wanderfans unter uns wurden uns verschiedene Ausflüge zum Reservat von Cuc Phon vorgeschlagen, aber dazu fehlte uns leider die Zeit.
Unsere Übernachtung bei einem Bewohner war eher rustikaler Art aber der Abend war doch unvergesslich: wir verköstigten reichhaltiges Essen, Reisschnaps und sangen gemeinsam Lieder. Die kleinen Häuser sind auf Pfählen errichtet; wir waren bei einer thailändischen Familie untergebracht und dort verbrachten wir eine gemütliche Zeit mit ihnen und ihren Kindern.