Meine Schwester und ich sind im Juli 2022 zehn Tage durch Usbekistan gereist. Ich war anfangs skeptisch, aber es wurde eine entspannte und eindrucksvolle Reise durch ein aufstrebendes Land mit selbstbewussten Menschen. Taschkent ist eine teilweise protzige Metropole, Chiwa ein wunderschönes Freilichtmuseum, Buchara eine lebendige Oasenstadt und Samarkand vereint charmant alte und jüngere Geschichte. Überall gibt es Fußgängerzonen; man kann entspannt flanieren. Der Transport mit Fahrer, Inlandsflug und Zug klappte reibungslos; unsere lokalen, deutschsprachigen Reiseführer in Taschkent und Buchara waren sympathisch und kenntnisreich und gewährten uns interessante Einblicke in Geschichte, Kunst und Alltag. Wir konnten die ganzen Medresen, Mausoleen und Moscheen zwar nicht mehr auseinanderhalten, aber ihr Besuch machte Spaß und ließ uns staunen. Und die Märkte und Bazare ebenso. Der Ausflug ins Wüstencamp und zu einer Familie in den Bergen waren professionell organisiert; da wir in der heißesten Zeit reisten, waren wir dort fast alleine. Usbekistan baut seinen Tourismus sehr geschickt und gekonnt auf. Die Hotels sind bestens ausgestattet, die Restaurants gepflegt und das Essen köstlich (besonders die Salate, fanden wir). Wenn Sie ein bisschen 1001 Nacht erleben wollen, sollten Sie nach Usbekistan fahren. Außerdem verschiebt es unsere eurozentristische Perspektive und öffnet Herz und Hirn für die Region Zentralasien, von der ich bis dahin so gut wie nichts wusste,