Die Reise begann in Addis Abeba (der Abholservice vom Flughafen um 2 Uhr nachts klappte problemlos) mit 2-tägigem Aufenthalt und Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten (bei der Dreifaltigkeitskirche erlebten wir eine beeindruckende militärische Trauerzeremonie), Besuch des Shiromeda Marktes sowie der Deutschen Botschaft (mit Termin) und meines ehemaligen Wohnhauses in Mekanisa (1985-90). Dank der hervorragenden Ortskennt-nis des Fahrers Hennock und unseres Reiseleiters Haile haben wir alle gewünschten Ziele gut erreichen können.
Am 3. Tag ging es per Flugzeug nach Bahir Dar, nachmittags per Boot auf dem Tanasee zum Kloster Ora Kidane auf der Halbinsel Zege; am nächsten Tag holperige Wanderung zu den leider nicht sehr üppigen Nilfällen. Dann Fahrt mit Minibus nach Gondar, wo wir am nächsten Tag nach der Besich-tigung des Palastbezirks und der Debre Birhan Selassie Kirche das gemein-nützige Straßenkinderprojekt 'Yenege Tesfa' besuchten, dessen Leiter uns detailliert das Projekt erklärte und dem wir die von uns aus Deutschland mitgebrachten umfangreichen Schreib- und Zeichenmaterialien als Spende übergaben. Abends führte uns unser Reiseleiter in eine Bar mit äthiopischer Livemusik und beeindruckender Tanzvorführung, die für die Äthiopier und nicht extra für Touristen veranstaltet wurde.
Am folgenden Tag fuhren wir nach dem Besuch des Wasserschlosses in den Simien Mountain Nationalpark zur traumhaft gelegenen modernen Limalimo Lodge. Nachmittags Fahrt und Wanderung zu den endemischen Blutbrust-pavianen, die zu Hunderten friedlich Gras fraßen oder sich lausten. Der Komfort der Bungalows und das Essen in der **** waren hervor-ragend. Leider ging es am nächsten Morgen schon weiter mit langer Tagesfahrt über das Tal des Tekeze-Flusses mit imposanten Baobabs und Weihrauchbäumen nach Axum. Der nächste Tag war voll mit Besichtigung aller interessanten Bauwerke (Stelen, Kirche, Palastruine etc.); erstmals hatten wir eine nette junge Frau als Local Guide. Abschied vom netten Fahrer Tegafe(?). Nächsten Tag Flug nach Lalibela. Nach Bezug der ****** wohnten wir im Ort den umfangreichen Vorbereitungszeremonien des Timkatfestes bei. Unzählige weiß gekleidete Menschen mit bunten Schirmen oder mit Stöcken tanzend defilierten singend die Straßen hinunter und feierten den Auszug der Bundeslade. Die anschließende Nacht war erfüllt vom ununterbrochenen Gesang des Heiligen Liedes durch tausende Pilger am Stadtrand. Am nächsten Vormittag nutzten wir die Abwesenheit der vielen Pilger zum Besuch dreier ausgewählter Felsenkirchen (Medane Alem, Marien- und Georgskirche) sowie eines 20 m langen stockfinsteren Verbin-dungstunnels. Der Ort Lalibela ist schmutzig und vermüllt mit extrem schlechten Straßen. Der folgende Tag war Reisetag: Flug nach Addis und Weiterfahrt mit komfortablem Landcruiser V8 zum Langano, wo am nächsten Tag neben dem Besuch des Abijata-Shalla-Nationalparks mit den heißen Quellen nur Entspannen und Baden im Langanosee angesagt war.
Die letzte Woche war den Naturvölkern im Süden gewidmet. Über Shashamene (Banana Art Museum) ging es nach Arba Minch. Am nächsten Tag geführter Besuch der Dorze mit Schnapsverköstigung, nachmittags Bootsfahrt auf dem Lake Chamo mit Beobachtung der Krokodile und Fluss-pferde. Tags darauf geführter Besuch eines Konso-Dorfes (interessante Wohnstruktur), Weiterfahrt durch das Gebiet der Hamar (eigenwillige Frisu-ren der Frauen und der Männer) nach Turmi. Am nächsten Tag erreichten wir mit Omorate den südlichsten Punkt unserer Reise, Fahrt im Einbaum über den Omo zu den Dassenech, die auf sehr beengtem Raum in Rund-hütten mit ihrem Vieh und dem Müll leben. Zurück nach Turmi und Weiter-fahrt bis Jinka. Nächsten Tag Besuch der Mursi (Frauen mit Lippentellern) und nachmittags Dorf der Ari mit interessanter Demonstration verschiedener Handwerke (Backen, Töpfern, Schmieden etc.). Nächster Tag Abschied von unserem großartigen Fahrer Abraham und Flug nach Addis ohne weiteren dortigen Programmpunkt. Auf die angebotene äthiopische Tanzvorführung für Touristen verzichteten wir, da wir ja in Gondar schon eine authentische erlebt hatten. Am nächsten Morgen war dann nach herzlicher Verabschie-dung von Haile Abflug aus Addis in Richtung Seychellen.
Die Organisation der Reise war hervorragend, alles klappte sehr gut, egal ob es um Autofahrten ging oder um Inlandsflüge. Die Fahrzeuge (Minibusse, Toyota Landcruiser V8) waren in sehr gutem Zustand, die Fahrer sehr freundlich und umsichtig. Unser Reiseleiter Haile war ein exzellenter Kenner der gesamten Route und sehr flexibel bei Änderungswünschen am Programm. Die Kommunikation erfolgte auf Englisch und teilweise auch auf Deutsch. Die Verpflegung erfolgte unterwegs meist in kleinen Restaurants und abends im Hotel oder in sehr guten anderen Restaurants im Ort. Bei manchmal notwendigen Rücksprachen mit der Agentur war Herr Degasper stets aufgeschlossen, hilfsbereit und sehr konstruktiv.
Wir haben uns während der gesamten Reise immer sicher und bestens betreut gefühlt und kehren mit einem Füllhorn schönster vielfältiger Erinnerungen nach Deutschland zurück.
In fast allen Hotels ist hinsichtlich Hygiene und Sauberkeit noch viel zu tun (Ausnahmen). Die Zimmer im selben Hotel waren qualitativ sehr unterschiedlich, tlw. stockwerkabhängig Die Moskitonetze in der ***** in Arba waren kaputt. Das Frühstücksbuffet war manchmal sehr karg oder gar leer (durch früh abreisende Gruppen?), morgens ist nicht jedermanns Geschmack.