Von Puno aus sind die Uros-Inseln die ersten Inseln im Titicacasee, auf die man trifft. Die schwimmenden Inseln sind aus Tortora-Schilf gemacht, das überall im Titicacasee wächst. Bei ihrer Ankunft in Peru besaßen die Uros kein Land und haben dieses ausgeklügelte System der schwimmenden Inseln erfunden, auf denen sie bis heute leben. Die Inselgruppe umfasst ein Dutzend Inseln.
Ein Halt an den Uros-Inseln ist bei einer Fahrt auf dem Titicacasee fast unvermeidlich. Mir hat das nicht so gut gefallen. Man spürt, dass schon unzählige Touristen hier waren. Nimmt man an der Aufführung der Einheimischen teil hat man das Gefühl, in einem Theater zu sein. Ein Theater, in dem das gleiche Stück wieder und immer wieder aufgeführt wird, Tag für Tag, Tourist für Tourist.
Außerdem hat man ständig das Gefühl etwas kaufen zu müssen, sei es Kunsthandwerk oder ein Ticket für eine Fahrt mit einem Tortora-Boot. Ein Beispiel: Die Menschen sind einverstanden, dass man Sie pausenlos fotografiert. Im Gegenzug wird man aufgefordert, das lokale Handwerk zu unterstützen und das zu Preisen, die weit höher sind als im Rest von Peru. Es gibt zwar einen Austausch mit den Einheimischen, aber ich hatte das Gefühl, dass es hier ganz klar an Authentizität fehlt.
Peru ist ein unglaubliches Land mit magischen Orten, die zu einem Besuch einladen. Einer dieser Orte ist der Titicacasee-See, vielleicht DIE Destination, die Sie ohne groß nachzudenken auf Ihre Reiseroute durch Peru setzen können.
Die Landschaft ist so schön, fast schon surreal. Stellen Sie sich vor: Ein großer, tiefblauer See, dazu weiße Berggipfel, grüne Flüsse mit kleinen gelben Flussinseln. Vor Ort gibt es viele Aktivitäten, alle mehr oder weniger touristisch. Das Thema sind jetzt aber die leviel besuchten Uros-Inseln.
Die vielen kleinen Schilfinseln liegen 5 km von Puno entfernt und sollen schon im 11. Jahrhundert gebaut worden sein, als Reaktion auf die Inka-Invasion. Heute gibt es keine Erben dieser indigenen Tradition, aber die Einheimischen der Gegend haben schnell verstanden, dass sich diese untypischen Inseln gut vermarkten lassen. Sie sind perfekte Repräsentanten der Geschichte des Sees. Die Szenerie ist bemerkenswert und der Spot ist natürlich unheimlich fotogen. Warum also nicht die Inseln besichtigen? Aber begnügen Sie sich nicht mit dieser Exkursion, der See hat so viel mehr zu bieten...