
Ob auf dem Feld der Literatur, der Musik oder des Films, schwedische Werke ragten oft international heraus. Hier einige Beispiele, welche die Reichweite der Kultur Schwedens, heute wie damals, belegen.
Auf musikalischem Niveau ist Schweden sehr berühmt. Viele schwedische Gruppen singen heute in der Sprache Shakespeares. Diese Tendenz erweist sich als derart stark, dass Schweden sich aktuell weltweit am besten in Sachen Musik verkauft und dies gleich nach den englischsprachigen Ländern.
Wenn wir nach Beispielen suchen wollen, so beginnen wir natürlich mit der nicht mehr wegzudenkenden Gruppe ABBA, einst Siegerin des Eurovision song contests von 1974. Im Lauf der Jahrzehnte fanden auch Eagle Eye Cherry, The Cardigans, Europe, The Tallest Man on Earth, The Knife, The Hives und Lykke Li internationale Beachtung. Manche von ihnen sind bis heute (sehr) aktiv.
Auf nationaler Bühne vertreten Cornelis Vreeswijk und Anita Lindblom vor allem die klassiche Musik des 20. Jahrhunderts, während Veronica Maggio und Kent eher für die zeitgenössischen Stilrichtungen stehen. Schließlich gelang es auch Sängern der Volksgruppe der Samen, in bemerkenswerter Weise auf sich aufmerksam zu machen. Wir denken besonders an Sofia Jannok, Jon Henrik Fjällgren sowie an Maxida Märak.
In vieler Hinsicht hat sich Schweden auch im Bereich des Kinos einige Beachtung verschafft. Europa konnte seit den Tagen des Stummfilms das Talent sowohl von Victor Sjöstrom als auch von Mauritz Stiller entdecken, der beiden Gründer der schwedischen Filmschule und Regisseure in der goldenen Zeit des schwedischen Films.
Später stand vor allem der Star Ingrid Bergman im Mittelpunkt, weithin bekannt und geschätzt durch Rollen in drei Hitchcock-Filmen. Viele Liebhaber des Films sehen sie als die größte schwedische Schauspielerin aller Zeiten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg vermehrte dann der unerreichte Ingmar Bergman die Meisterwerke und kam mehr und mehr zu internationalem Einfluss. Heute gilt er als einer der sagenhaftesten Regisseure des 20. Jahrhunderts
Was die Literatur angeht, so muss Schweden sich wahrlich nicht verstecken. August Strindberg wird oft als eine der Vaterfiguren des modernen Theaters angesehen, der auf vielfältige Weise Schweden und Europa inspiriert hat. Gewiss ist er der berühmteste schwedische Dramatiker.
Mit Vilhelm Moberg fand die proletarische Literatur im 20. Jahrhundert einen geradezu wunderbaren Vertreter. Sein Roman die Auswanderer ist ein Meisterwerk. Ungefähr zur gleichen Zeit erhielt die Welt des Kinderbuchs durch Astrid Lindgren neuen Wind. Mit Pipi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga hat sie es vermocht, Schweden zu beeinflussen, indem sie die Rechte der Kinder sowie der Tiere in den Vordergrund rückte.
Auf einem anderen Gebiet und zeitlich näher an uns, gehören Henning Mankell und Stieg Larsson zu den hervorragenden Vertretern skandinavischer Krimi-Literatur. Einer wie der andere entwickeln höchst neuartige Plots. Der letzte schwedische Schriftsteller, der den Nobelpreis für Literatur (2011) erhielt, ist niemand anderes, als der Dichter Tomas Tranströmer.