Gegenüber Gibraltar gelegenes Eingangstor zu Afrika, ausufernder Hafen mit zum Teil nicht ganz gesetzestreuen Schiffsladungen und Strömen von Tagestouristen, frühere internationale Zone, in der gesellschaftliche Randgruppen aus dem Ausland wie Hippies und Künstler ankamen, mit einer faszinierenden weißen Medina und einer schönen Neustadt mit Jugendstilbauten: All das ist Tanger! Eine Stadt mit einer eigentümlichen Atmosphäre, die sich von allen anderen Städten in Marokko unterscheidet; man liebt sie entweder oder verabscheut sie.
Mir persönlich hat es viel Spaß gemacht, durch die kleinen Straßen ihrer Medina zu spazieren, bis ich zu dem erstaunlichen Platz Grand Socco gelangte; auf dem Rückweg durchquerte ich eine andere historische Epoche mit der Jugendstil-Architektur des Stadtzentrums, den dortigen Restaurants, die Meeresfrüchte anbieten, den französischen Bäckereien, den Buchhandlungen und Kinos. Aufgrund all dessen bleibt Tanger für mich eine Erfahrung während meines Marokko-Aufenthalts, an die ich mich gerne erinnere!
Was mich betrifft, so habe ich mich nicht sehr lange in Tanger aufgehalten, denn diese "Grenzstadt" zu Europa hat mir nicht übermäßig gut gefallen. Woran es genau liegt, dass ich Tanger nicht so interessant fand, kann ich nicht erklären, denn die Stadt besitzt durchaus einen gewissen Charme. Ich bin wohl einfach nicht lang genug dort gewesen, um all ihre Reize zu entdecken.
Aber es war immerhin in Tanger, wo ich meine erste Tagine gekostet habe und meinen ersten Minztee, nach denen ich dann später völlig süchtig wurde, während meiner gesamten Reise durch Marokko!
Die Neustadt, errichtet während des französischen Protektorats, besitzt auch gewisse Reize, vor allem den Mendoubia-Park, in dem man verschiedene Arten von Obstbäumen bewundern kann. Außerdem empfehle ich Ihnen einen Besuch oben auf dem Faro-Platz: Von diesem Aussichtspunkt aus können Sie sehr gut die Medina, den Hafen und die Bucht von Tanger sehen.
Wie vielen anderen Reisenden auch, hat mir Tanger sehr gut gefallen. Die Stadt strahlt eine ganz besondere Atmosphäre aus, als zeitentrücktes Tor zu Afrika am Mittelmeer, mit dem Blick nach Europa. Von den Hügeln der Stadt aus kann man in der Ferne Spanien sehen, geographisch so nah und dennoch für viele unerreichbar.
Die Medina von Tanger ist besonders schön und interessant. Versäumen Sie es nicht, sich dort in eines der zahlreichen Cafés und Restaurants zu begeben, welche einen Panorama-Blick auf das Mittelmeer und den Atlantischen Ozean bieten. Ein Genuss, vor allem beim Sonnenuntergang.
Allen aus Europa kommenden Reisenden empfehle ich, ihren Aufenthalt in Marokko in Tanger und dem Norden des Landes zu beginnen und von dort aus weiter in den Süden vorzudringen. Eine Ankunft mit dem Boot an der afrikanischen Küste von Tanger ist besonders beeindruckend.