Einer der größten Verbraucher der Welt.
Madagaskar ist eines der Länder, die weltweit am meisten Reis verbrauchen, und der Reis ist das Grundnahrungsmittel des madagassischen Essens. Hier konsumiert man Reis in allen erdenklichen Formen und zu jeder Tageszeit. Morgens einen Mokary oder einen Mofo Gasy, eine Art Reispfannkuchen, die aus Reismehl und Wasser hergestellt und in einer speziellen Form gebacken werden. Diese schmecken besonders gut, wenn man sie in etwas Kaffee tunkt. Mittags und abends findet man Reis in absolut allen Gerichten. Diese setzen sich im Allgemeinen aus sehr viel Reis und einer kleinen Beilage in Form von etwas Gemüse oder Zebu zusammen.
Um ein Beispiel zu nennen: Während meines letzten Aufenthalts auf Madagaskar haben meine madagassischen Freunde und ich die Gesamtmenge an Reis berechnet, die wir innerhalb von sechs Monaten gegessen hatten. Das Ergebnis: innerhalb von 6 Monaten, die ich vor Ort verbracht habe, haben wir mehr als 70 Kilo Reis pro Person verzehrt!
Das Silberwasser, das Nationalgetränk
Der Reis wird sogar in trinkbarer Form konsumiert: der Ranon’ampango oder auch Ranovola, was soviel bedeutet wie „Silberwasser“. Nachdem der Reis gekocht wurde, gießt die Köchin Wasser auf den angesetzten Reis am Boden des Topfes. Sie bringt daraufhin das Wasser zum Kochen und mischt es mit dem Reis, der am Topfboden angesetzt ist, und gießt das so entstehende Gebräu in Karaffen, in denen die verbleibenden Reisklumpen herausgefiltert werden.
Der Geschmack ist für diejenigen, die ihn vorher nicht kannten, ziemlich ungewohnt, aber im Laufe der Zeit gewöhnt man sich daran und es ist besonders wirksam gegen die Reisekrankheit.
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Préparation des Mofo Gasy @Hoffmann Simon
Ein Getreide als Teil der Landschaft
Reis wird im ganzen Land außer im äußersten Süden der Insel angebaut, wo die klimatischen Bedingungen es nicht zulassen. Der Reisanbau hat einen großen Einfluss auf die Landschaft. Die größten Reisvorkommen befinden sich im Hochland von Madagaskar, wo der Reis auf Terrassen, manchmal in schwindelerregenden Höhen und auf einem mehr als abschüssigen Boden, angebaut wird! Der Reis erstrahlt zunächst in einem schönen und leuchtenden Grün, bevor er sich langsam verdunkelt und dann nach und nach trocknet, wobei er eine goldene Farbe annimmt. Wenn er vollständig trocken ist, wird er zuerst geerntet und dann geschlagen, um die Kerne aus ihrer Hülle zu lösen - alles von Hand -, bevor er zum Verzehr bereit ist.
Auf mich hat der Anblick, den einem ein schönes, grünes Reisfeld bietet, genau denselben Effekt wie eine Entspannungsübung, und ich hoffe, dass es auf Sie die gleiche Wirkung haben wird.
Ein Reis mit hervorragender Nährstoffqualität, aber geringem Ertrag
Der Reis, der auf Madagaskar angebaut wird, und ganz besonders der rote Reis, ist unter Kennern ein sehr gefragter Reis aufgrund seines aromatischen Geschmacks und seiner Nährstoffqualität. Das Klima, die Anbautechniken und die Landschaftsform sind jedoch nicht immer für den Anbau dieses Getreides geeignet. Die Reisfelder liefern deshalb relativ geringe Erträge, die Madagaskar dazu zwingen, Reis zu importieren, vor allem aus Asien, um den Verbrauch der Bevölkerung decken zu können.
