
Religion ist im Leben der Inder von größter Bedeutung, Bräuche und Regeln der Höflichkeit und des Anstandes sind bei einer Indienreise unbedingt zu achten.
Zur Begrüßung verbeugt man sich und führt dabei die Hände zusammen, was auch von einem Namaste begleitet werden kann. Für die Inder symbolisieren die gefalteten Hände die Begegnung des Geistes mit dem Gesprächspartner. Wenn die zusammengeführten Hände sich vor der Brust befinden, ist dies die normale Begrüßung; vor dem Gesicht werden sie gehalten, um höhergestellte Personen zu grüßen; und über dem Kopf, um Gott zu ehren.
Die Kleiderordnung ist in Indien sehr wichtig, angebracht ist weite und lange Kleidung, egal ob für Männer oder Frauen. Zudem ist es gebräuchlich, sich die Schuhe auszuziehen, bevor man bei Leuten eintritt, die Sie eingeladen haben, aber auch in Kultstätten und Tempeln.
Beim Essen in Indien ist es normal und sogar gern gesehen, bei Tisch zu rülpsen. Zudem ist es wichtig, von jedem Gericht zu kosten, selbst wenn es nur ein bisschen ist, ein Gericht abzulehnen wird als unhöflich aufgefasst. Wenn Sie keinen Nachschlag mehr wollen, lassen Sie einen kleinen Rest auf ihrem Teller. Vermeiden Sie während der Mahlzeit außerdem ernste Themen wie Politik oder Religion, bevorzugen Sie lieber Themen wie die Familie oder Kulturelles. Vorsicht ist auch bei den Gewürzen geboten, die Ihren nicht daran gewöhnten Gaumen überraschen können!
Wenn Sie ihren Gesprächspartner nicht oder nur wenig kennen, kann es sehr schlecht aufgefasst werden, wenn Sie ihn berühren. Küsschen zur Begrüßung werden zum Beispiel als sexuelle Geste aufgefasst. Daher sollten Liebespaare es auch vermeiden, öffentlich ihre Zueignung zum Ausdruck zu bringen. Der Kopf ist das Körperteil, welches den Indern am heiligsten ist, fassen Sie ihn deshalb niemals an, auch nicht bei Kindern.
Hingegen wird es als Zeichen von Respekt angesehen, die Füße eines Älteren oder Vorgesetzten zu berühren. Die Füße, welche immer im Kontakt mit der Erde sind, werden nämlich als schmutzig und unrein angesehen. Sobald die Füße berührt wurden, wartet derjenige auf den Segen der höher gestellten Person, insbesondere darauf, dass sie ihm den Kopf berührt. Achten Sie darauf, auf niemanden mit Ihren Füßen zu zeigen und niemanden damit zu berühren, da diese als unrein angesehen werden.
Wie in muslimisch geprägten Ländern wie der Türkei oder Malaysia ist es üblich, mit den Fingern zu essen, benutzen Sie zum Essen immer die rechte Hand (auch, um ein Objekt zu reichen oder zu empfangen). Die linke Hand ihrerseits ist für den Intimbereich bestimmt und wird als unrein angesehen.