Den Jainismus, eine wenig bekannte indische Religion, entdecken

Der Jainismus gehört zu den drei großen Religionen Indiens und geht auf eine Zeit zurück, die mehr als 3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung liegt. Wie im Hinduismus wollen sich die Gläubigen aus dem Kreislauf der Reinkarnationen, dem Samsâra, befreien, um das Nirwana zu erreichen. Diese Religion ist zwar wenig bekannt, doch zeichnet sie sich durch ihr zentrales Prinzip der Gewaltlosigkeit aus. Während Ihrer Reise durch Indien können Sie die Tugenden, Gelübde und Rituale des Jainismus kennen lernen.

Um seine ruhige Spiritualität zu entdecken, sollten Sie nach Rajasthan fahren und den Jain-Tempel von Adinath in Ranakpur, auf halbem Weg zwischen Jodhpur und Udaipur, besuchen. Während Sie unter den kunstvollen Kuppeln hindurchgehen, können Sie alle Details der 1.444 Säulen aus weißem Marmor betrachten, die einen perfekten Kontrast zu den farbenfrohen Saris der indischen Frauen bilden. Wenn Sie über die Feinheiten der Gravuren streichen, werden Sie feststellen, dass jede Säule einzigartig ist. So zeigt der Ort denjenigen, die sich darauf einlassen und damit auseinandersetzen, dass nichts auf der Welt perfekt ist.

Im südindischen Karnataka in Shravanabelagola kann man die imposante Statue von Gomateshvara, dem Sohn von Rishabha, dem Begründer des Jainismus, nach einem Aufstieg von über 600 Stufen erreichen. Besonders imposant sind die Ranken, die diesen 17 m hohen Granitblock auf subtile Weise zu vereinnahmen scheinen. Die Statue ist eine Erinnerung an sein langes Meditationsjahr, in dem Bahubali, wie er auch genannt wird, ruhig dastand, ohne sich zu bewegen.