Ich hatte immer gesagt: Wenn ich nach Indien fahre, werde ich nicht das Taj Mahal in Agra besichtigen. Zu viele Menschen, zu teuer usw. Alle Ausreden waren gut genug, um nicht hinzufahren. Als ich aber dort war, überzeugten mich meine Reisegefährtinnen, sie zu begleiten. Vielen Dank, Mädels, dass ihr mich umgestimmt habt! Die Stätte ist einfach umwerfend. Selbst wenn viele Touristen dort sind, ist das Gefühl, wenn man vor diesem majestätischen Monument steht, unbeschreiblich, nichts kann einem den Besuch dann noch verderben.
Das Taj Mahal ist ein Juwel der Architektur. Es mischt arabischen, indischen, persischen und türkischen Stil. Meist wird die weiße Kuppel auf Bildern dargestellt, aber das Taj Mahal besteht aus einer ganzen Reihe von Strukturen. Als seine Frau bei der Geburt ihres vierzehnten Kindes dahinschied, beschloss Großmogul Shah Jahan, sie durch den Bau dieser eindrucksvollen Grabanlage zu ehren. Die Arbeiten begannen im Jahre 1632 und endeten etwa 1653. Man beschäftigte hierzu Tausende von Arbeitern.
Auf meiner Indien-Reise, bin ich wie die meisten Reisenden nach Agra gefahren, um den Taj Mahal zu besichtigen. Ich war von diesem Besuch komischerweise enttäuscht. In der Tat ist dieses Juwel des indischen Tourismus zwar besonders schön, aber wie so oft mit Dingen, die im vorhinein gelobt werden, hatte ich etwas mehr erwartet.
Am Tag meines Besuch war die Stätte voll von Touristen, was nicht sonderlich hilfreich war, die Schönheit des Bauwerks wirklich genießen zu können. Außerdem war der Eintrittspreis damals relativ hoch.
Nach meinem Besuch des Taj Mahals, bin ich jedoch in der Stadt Agra spazieren gegangen, die sehr interessant ist und zahlreiche spannende Märkte besitzt.
Es ist absolut unmöglich eine Reise in Indien zu machen, ohne einen Halt in Agra einzuplanen. Es gibt hier so viel zu sehen! Zunächst einmal Fatehpur Sikri, das Red Fort und natürlich der mythische Taj Mahal. Alle werden von der UNESCO als Weltkulturerbe geführt.
Folgen Sie mir, ich bin Ihr Guide. Man sollte gegen 6 Uhr morgens kommen, um eine Eintrittskarte zu kaufen und das "Wunder" allein bewundern zu können.
Es ist 7 Uhr. Der Taj Mahal scheint auf Nebenschaden zu schweben. Ein magischer Augenblick! Er ist majestätisch, märchenhaft. Die Zeit scheint still zu stehen. Ich bin dabei mir einen Traum zu erfüllen. Ich habe hunderte von Fotos gemacht. Der Taj Mahal im Nebel vor mir, wird in den Becken reflektiert. Machen Sie aus allen Winkeln Fotos. Es ist einfach magisch. Aber lassen Sie uns ein paar Dinge klären. Im Gegensatz zu dem was viele denken, ist die schönste Stätte Indiens kein Palast, sondern ein Mausoleum.
Der Taj Mahal ist eigentlich ein herrliches Grab. 17 Jahre Bauzeit waren notwendig, zwischen 1631 und 1648. In tiefster Trauer nach dem Tod seiner dritten Ehefrau Mumtaz Mahal, entschied der Kaiser Shah Jahan dieses majestätische Bauwerk zu bauen. Doch niemand schaffte es, den Geschmack des Kaisers zu treffen. Denn nichts konnte die Liebe, die er zu seiner Frau empfand, gebührend darstellen, die bei der Geburt ihres 14. gemeinsamen Kindes starb. Ihre Schönheit soll legendär gewesen sein. Nur jemand der seine Trauer nachvollziehen konnte, vermochte sich ein derartiges Mausoleum ausdenken. Er lässt also seinen berühmtesten Architekten Perse zu sich rufen und seine Verlobte töten. Dieser ist ebenfalls von tiefster Trauer betroffen und schafft es, sich den Taj Mahal auszudenken. Er besteht aus weißem Marmor des Rajasthans und wird in perfekter Symmetrie gebaut.
Wenn Sie die Besichtigung vormittags gemacht haben, empfehle ich Ihnen nachmittags das Red Fort zu besichtigen. Das schönste ganz Indiens. Hinter den hohen Befestigungsmauern, befindet sich der prachtvolle Marmor-Palast. Seit 1565 hat das Red Fort vier verschiedene Kaiser beherbergt. Akbar, Jahangir, Shah Jahan und Aurangzeb regierten von hier aus. Wörter reichen nicht aus, um die Wunder von Agra zu beschreiben, hier beende ich meinen Bericht. Überzeugen Sie sich selbst.